Wesel. . Das Evangelische Krankenhaus plant schon länger ein Pflegeheim in Büderich, weil dort Plätze fehlen. Anwohner lehnen den Entwurf ab.
Schon seit einiger Zeit plant das Evangelische Krankenhaus den Bau eines Seniorenheimes in Büderich – denn in Wesel fehlen Pflegeplätze, besonders linksrheinisch. Doch nun steht das Projekt vor dem Aus, wie Rainer Rabsahl, Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses, mitteilt. Denn für das Projekt, das auf einem Grundstück zwischen der Weseler Straße und der Straße Am Tichelouwen geplant ist, benötigt der Bauherr die Zustimmung der Anwohner. Doch nicht alle Nachbarn sind mit den Plänen einverstanden, sie haben Bedenken wegen der Ausmaße des Gebäudes.
In einer ersten Version war das Gebäude dreigeschossig vorgesehen, im Verlauf der Planung ist nun noch ein Staffelgeschoss hinzugekommen, so dass das Heim laut Planung um 17 auf 80 Plätze plus 17 Tagespflegeplätze wachsen würde. Die Änderung kam zustande, weil der Bebauungsplan eine viergeschossige Bebauung vorsieht, erläutert Rainer Rabsahl. Die Stadt habe diese Bebauung gewünscht, um sie an die Höhe der Gebäude auf der anderen Seite der Weseler Straße anzupassen.
Die Zustimmung der Anwohner zum Bauprojekt benötigt das Evangelische Krankenhaus, da das geplante Haus von dem Bebauungsplan abweicht. Vorgesehen seien zwei Baufelder, so Rainer Rabsahl, das Pflegeheim besteht aber nur aus einem, dafür längeren Baukörper (insgesamt 86,50 Meter).
Anwohner finden das Gebäude zu groß
Das Evangelische Krankenhaus stellte den Anwohnern das Projekt vor, doch einige Nachbarn haben Bedenken aufgrund der Größe des Heimes. Sie fürchten laut dem Bauherrn zu viel Schatten auf ihren Grundstücken und die zunehmende Verkehrsbelastung. 20 Parkplätze sind laut Rainer Rabsahl am Heim geplant. Das rund 3500 Quadratmeter große Grundstück hätte die Evangelische Kirchengemeinde Büderich dem Krankenhaus in Erbpacht überlassen. Bei der Gemeinde ist die Enttäuschung groß: „Die ablehnende Haltung einiger weniger Nachbarn droht leider das bestens ins Dorfentwicklungskonzept passende Gemeinschaftsprojekt zu verhindern“, so Pfarrerin Susanne Kock.
Auch Rainer Rabsahl kann die Haltung der Anwohner nicht verstehen. Denn, so argumentiert er, sollte das Evangelische Krankenhaus auf dem Areal nicht bauen, würde der derzeitige Bebauungsplan dennoch bestehen bleiben. „Fakt ist, dass diese Art der Bebauung vom städtischen Bauamt vorgeschrieben ist und auch Gültigkeit für Alternativbebauung hat“. Im Falle einer Wohnbebauung würden dann zusätzlich noch mehr Parkplätze notwendig.
Krankenhausgelände als Alternativstandort
Das Evangelische Krankenhaus hätte in Büderich gerne das Seniorenheim gebaut, versichert Rabsahl, zumal Stadt und Kreis Wesel dies befürwortet hätten. Angesichts der aktuellen Lage sehe das Evangelische Krankenhaus derzeit davon ab, eine Bauvoranfrage bei der Stadt überhaupt erst einzureichen. Er bedauere, dass „eindeutig die Weseler Senioren der linken Rheinseite für die Sturheit einiger weniger büßen müssen“.
Weiter sagt er: „Die Realisierung eines solchen Projekts legen wir ad acta“. Die Zustimmung der Anwohner müsste in den nächsten Wochen erfolgen, doch danach sieht es nicht aus. Ärgerlich sei auch, so Rabsahl, dass das Krankenhaus viel Zeit und Geld in die Planung investiert habe. Nun denken der Geschäftsführer, der für die Seniorenpflege verantwortliche André Gorres und der Immobilienplaner Soleo über Alternativen nach: Eine Möglichkeit, ein Heim zu bauen, sehen sie auf dem Areal des Krankenhauses in Obrighoven.