Hünxe. . Was ein Sauwetter! Das Fell der Esel ist vom Regen schon ganz strähnig. „Was soll ich hier?“, scheinen sie zu denken. Der vierjährige Nathanael hält ein Tier am Führstrick – der Junge stemmt sich in den Boden, der Strick spannt. „Der will nicht“, ruft das Kind empört. Erst einen Moment später trottet der Esel gemächlich los – dann, wenn er halt will. Wie war das noch mit dem sturen Esel? Doch das stellt Nadine Sperling sofort klar: „Die sind nicht stur, das hat alles mit Freundschaft zu tun.“ Freundschaft – das ist ein wichtiges Stichwort, wenn es um die Beziehung zwischen Mensch und Esel geht. „Das braucht ein Esel, um etwas mit einem zu machen. Das kann bis zu einem Jahr dauern.“
Was ein Sauwetter! Das Fell der Esel ist vom Regen schon ganz strähnig. „Was soll ich hier?“, scheinen sie zu denken. Der vierjährige Nathanael hält ein Tier am Führstrick – der Junge stemmt sich in den Boden, der Strick spannt. „Der will nicht“, ruft das Kind empört. Erst einen Moment später trottet der Esel gemächlich los – dann, wenn er halt will. Wie war das noch mit dem sturen Esel? Doch das stellt Nadine Sperling sofort klar: „Die sind nicht stur, das hat alles mit Freundschaft zu tun.“ Freundschaft – das ist ein wichtiges Stichwort, wenn es um die Beziehung zwischen Mensch und Esel geht. „Das braucht ein Esel, um etwas mit einem zu machen. Das kann bis zu einem Jahr dauern.“
Auf einer Wiese auf dem Gelände von Barbara Feldmann in Hünxe haben sie einen Parcours aufgebaut: Hula-Hoop-Reifen, Euro-Paletten und Bretter als Wippen liegen hier zum Beispiel. So können Mensch und Esel trainieren, gelassen daran vorbei zu gehen, sagt Barbara Feldmann. Sie hält schon seit vielen Jahren Esel, aktuell sind es vier. Viele Jahre ist sie mit ihnen nur spazieren gegangen. Mit den Übungen im Parcours soll das Vertrauen weiter gestärkt und die Muskulatur der Esel aufgebaut werden.
Nadine Sperling und Barbara Feldmann sind Vorsitzende des Vereins „EselFreunde NiederRhein“, der sich erst kürzlich im März gegründet hat. Zuvor waren sie in der Regionalgruppe der Interessengemeinschaft für Esel- und Mulifreunde organisiert, das Einzugsgebiet ist aber weit, reicht etwa bis Köln und Recklinghausen. Mit ihrem Verein wollen sie nun lokaler arbeiten und hier Veranstaltungen anbieten. Worum es den bereits 28 Mitgliedern vor allem geht? Sie wollen Kindern und Erwachsenen, die keinen Esel haben, ermöglichen, mit den Tieren Kontakt zu haben, spazieren zu gehen oder sie zu putzen. Außerdem möchten sie über die richtige Haltung aufklären, Austausch anbieten. In der Region würden viele Esel gehalten – oft aber nicht artgerecht, weil es Besitzer einfach nicht besser wissen.
Etwa, dass Esel keine energiereiche Nahrung wie Möhren oder Äpfel vertragen, das verursache Hufrehe und sorge für Verfettung der Tiere, erläutert Nadine Sperling. Die vierfache Mutter aus Hamminkeln war früher im Reitsport aktiv, musste dann damit aufhören. Sie probierte geführte Wanderungen mit Eseln aus, das gefiel ihr: „Aus der Reiterei kannte ich einiges, aber der Umgang ist schon anders.“
Esel entscheiden selbst
In der Anschaffung kosten Zwerg- oder Hausesel 450 bis 800 Euro, sagt Nadine Sperling. Es gibt aber Tiere, die deutlich teurer sind. Die Haltungskosten variieren – je nach Standort und dann, wenn medizinische Versorgung nötig ist. Bei guter Pflege werden Esel zwischen 40 und 50 Jahre alt, sagt Barbara Feldmann über die Tiere. Deren Besonderheiten? Die Wirkung auf den Menschen beschreibt Inge Gores, Schatzmeisterin im Verein, so: „Die strahlen Ruhe aus und erden einen im stressigen Alltag.“ Nadine Sperling erklärt: „Sie spiegeln viel wider, wenn man etwa zu grob ist, böse wird, dann bleiben sie stehen, machen nicht mehr mit.“ Und – ganz wichtig: „Ein Esel entscheidet immer selbst.“
Vielleicht ist es keine „Sturheit“, zumindest haben Esel aber ihren eigenen Kopf. Die Tiere lebten ursprünglich in der kargen Steinwüste, sagen die Mitglieder der Eselfreunde. Na, wer will es ihnen dann verdenken, dass sie bei diesem Sauwetter nicht sonderlich glücklich dreinschauen?