Wesel. . Die Weseler Demografische Gesellschaft lädt zum Forum ins Rathaus ein. Was auf dem Land noch funktioniert, soll auch in der Stadt möglich werden.
Auf dem Land funktionieren die Nachbarschaften häufig noch – zum Teil stehen die gleichen Familien einander bereits seit Generationen bei. In der Stadt ist das nicht so einfach: In Mietshäusern wechseln die Bewohner mitunter, in Neubaugebieten kennt man sich kaum – zudem fehlt hier meist der Generationenmix.
Die Weseler Demografische Gesellschaft will, dass Nachbarn einander näher rücken, und zwar überall in der Stadt. Dazu bietet sie ein Forum an: Am Mittwoch, 25. April, beginnt um 19 Uhr im Rathaus eine Art Ideenbörse.
Funktionierende Nachbarschaften sollen an diesem Abend zeigen, wie es geht. Auch in der City gibt es sie, das beweist beispielsweise das Zitadellenviertel. „Klar ist, man braucht ein paar Leute, die es in die Hand nehmen“, erläutert Max Trapp, Schriftführer der Gesellschaft. „Die meisten Leute warten darauf, dass jemand was tut.“ Solche Kümmerer sind beim Forum willkommen, aber auch Menschen, die selbst aktiv werden wollen und Anregungen suchen, wie sie es anstellen sollen, und jeder Interessierte.
Nachbarschaft kann hilfreich sein
Nachbarschaft lebt durch Geselligkeit, aber auch durch gegenseitige Hilfe: Eine Chance für Senioren, mit Unterstützung lange in den eigenen vier Wänden leben zu können.
Und es gibt ganz unterschiedliche Wege, wie funktionierende Gemeinschaften zustande gekommen sind – Volker Haubitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Demografischen Gesellschaft, erinnert an die Siedlergemeinschaften. „Die Leute haben gemeinsam ihre Häuser gebaut“, sagt er.
Oder die noch immer bestehenden Pumpennachbarschaften: Menschen, die im Brandfall eine Eimerkette bildeten und auch sonst tatkräftig für die Gemeinschaft da waren. Zusammen anpacken und etwas erreichen, schafft Bindungen. Doch viele mögliche Wege können zum Ziel führen.
Verordnete Nachbarschaft hingegen funktioniert in der Regel nicht, wie zahlreiche verwaiste Gemeinschaftsräume in Mehrfamilienhäusern dokumentieren, auch Gemeinschaftsflächen im Freien können nur durch ein Quartiersmanagement mit Leben gefüllt werden, sagt Max Trapp. Wenn sich jemand kümmert, kann es klappen. „Man könnte vielleicht leer stehende Ladenlokale in B-Lagen den Bewohnern des Hauses für gemeinsame Aktivitäten zur Verfügung stellen“, überlegt er. Eine von vielen Ideen, die das Forum am 25. April beleben könnten.
Chance für Senioren
Paul-Georg Fritz, Vorstandsvorsitzender der Demographischen Gesellschaft, bittet Gruppen, die am Forum interessiert sind, sich möglichst bis zum 11. April anzumelden unter 0281/203-2231 oder per E-Mail an Heike.Schaffeld@Wesel.de. Einzelpersonen brauchen keine Anmeldung. „Jeder ist uns willkommen, es geht nur darum, den richtigen Raum im Rathaus zu nutzen“, begründet Fritz die Bitte.