Wesel. . Sonntag wird das bisherige Preußen-Museum NRW als LVR-Niederrheinmuseum Wesel wieder eröffnet. Die Öffentlichkeit kann sich ab Dienstag umsehen.

Endspurt im neuen LVR-Niederrheinmuseum Wesel, das 2015 als Preußen-Museum schloss und Sonntag unter dem neuen Namen und mit neuen Inhalten feierlich eingeweiht wird. Damit die Sonderausstellung „Wesel und die Nieder­rheinlande - Schätze, die Geschichten erzählen“ pünktlich fertig ist, brennt in diesen Tagen am Abend oft Licht. Und auch draußen gibt’s noch allerhand zu tun. Gärtner legen letzte Hand an, mähen Rasen während drinnen die erste Führung durch die neue Schau ansteht, die bis 14. Oktober zu sehen sein wird.

Museumsmitarbeiter Helmut Langhoff mit einer Büste vom Alten Fritz.
Museumsmitarbeiter Helmut Langhoff mit einer Büste vom Alten Fritz.

Es ist eine Reise vom frühen Mittelalter bis zum Ende der frühen Neuzeit, die hier unternommen werden kann, kündigt Museumschef Dr. Veit Veltzke an und das ganz anschaulich im Kultur- und Wirtschaftsraum Niederlande, Unterer Niederrhein, Flandern und Brabant. Von der imposanten Darstellung des Großen Markts in Wesel (NRZ berichtete) geht es nach einer Einführung in die einzelnen Etagen, wo der Besucher den Akteuren im Schatten von Willibrordi-Stadtkirche und Rathaus immer wieder begegnet. Dabei wird deutlich, wie man sich in den Nieder­rheinlanden gegenseitig prägte und voneinander profitierte, sei es in Kunst oder Technik, in Wirtschaft oder Humanismus.

Kartäuserkloster auf der Grav-Insel

Es geht um Religion und Migration und darum, dass etwa die Hugenotten, Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, die die Zitadelle bauten, vor Ort ihre Spuren hinterließen. Erinnert wird an die spanische Besatzung von 1614 bis 1629, an dessen Ende Wesel eine Ruine war, aber auch an den ältesten Marienwallfahrtsort am Niederrhein: Ginderich. Es gibt Einblicke ins Kartäuserkloster auf der Grav-Insel, von dem die Kirchenglocke und ein Kapitel übrig geblieben sind. Im spanisch-niederländischen Krieg wurde das Kloster geplündert. Die Gebeine der Herzogsfamilie konnten von Mönchen in die Dominikanerkirche St. Mariä Himmelfahrt überführt werden, wo Herzog Adolf I. von Kleve, seine Frau Maria von Burgund sowie Tochter Katharina, Herzogin von Geldern, bis heute unter der Krypta ihre Ruhe gefunden haben.

Erste Ausstellung im LVR-Niederrheinmuseum

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    „Das Museum wird die Bedeutung der Region unter allen relevanten kunst-, architektur-, kultur- und landesgeschichtlichen Facetten darstellen“, kündigt Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege an. 2020/21 soll die Dauerausstellung fertig sein. Und Bürgermeisterin Ulrike Westkamp freut sich: „Das Museum ist eine Bereicherung für unser städtisches Leben.“

    >>>EINMAL IM MONAT IST DER EINTRITT FREI

    Offiziell eröffnet wird das Museum, An der Zitadelle 14-20, zwar am Sonntag, die Öffentlichkeit ist allerdings erst ab Dienstag, 20. März, willkommen. Das Haus hat dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

  • Erwachsene zahlen 4,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Eltern mit zwei Kindern sind mit acht Euro dabei. Schulgruppen ab zehn Personen müssen nichts zahlen. An jedem ersten Freitag im Monat ist der Eintritt kostenlos. Das Museum bietet Barrierefreiheit, eine Cafeteria befindet sich noch im Aufbau.