Wesel. . Wenn am 18. März das LVR-Niederrheinmuseum im bisherigen Preußen-Museum nach langer Sanierung öffnet, geht es auch um Karneval. Dann ist die Sonderausstellung „Wesel und die Niederrheinlande. Schätze, die Geschichte(n) erzählen“ zu sehen. Und dann wird deutlich, dass die Bräuche rund um diese Tradition schon im Spätmittelalter eine Rolle spielten. Neben Weseler Zeugnissen, gibt es die Narrenpredigten des populären Volkspredigers Johannes Geilers (1445–1510). Er deckte Laster auf und schreckte nicht davor zurück, Klerus und Ordensgeistliche wie auch die weltliche Obrigkeit auf sarkastische Weise an den Pranger zu stellen. In dem Weseler Exemplar der Geilerschen Narrenpredigten von 1511 finden sich viele Holzschnitte. Wohl aus dem Kreis der Weseler Mönche legte man in einigen Fällen Hand an diese Darstellungen und fügte wie im Comicstrip über den Köpfen der Narrengestalten Redepassagen in roter Schrift hinzu. Auch der Text Geilers wurde bei den Weseler Dominikanern mit roter Tinte durchgearbeitet. Übrigens: Spätestens am Vorabend des letzten Sonntags vor Beginn der Fastenzeit pflegte der Weseler Rat, Prominenz zum Festschmaus einzuladen. Bei diesen Gelagen waren Fastnachtsscherze ein Muss. 1542 ließ der Rat den Stadtboten und anderen Gästen die Haare scheren und setzte ihnen eine Mäusekappe auf.
Wenn am 18. März das LVR-Niederrheinmuseum im bisherigen Preußen-Museum nach langer Sanierung öffnet, geht es auch um Karneval. Dann ist die Sonderausstellung „Wesel und die Niederrheinlande. Schätze, die Geschichte(n) erzählen“ zu sehen. Und dann wird deutlich, dass die Bräuche rund um diese Tradition schon im Spätmittelalter eine Rolle spielten. Neben Weseler Zeugnissen, gibt es die Narrenpredigten des populären Volkspredigers Johannes Geilers (1445–1510). Er deckte Laster auf und schreckte nicht davor zurück, Klerus und Ordensgeistliche wie auch die weltliche Obrigkeit auf sarkastische Weise an den Pranger zu stellen. In dem Weseler Exemplar der Geilerschen Narrenpredigten von 1511 finden sich viele Holzschnitte. Wohl aus dem Kreis der Weseler Mönche legte man in einigen Fällen Hand an diese Darstellungen und fügte wie im Comicstrip über den Köpfen der Narrengestalten Redepassagen in roter Schrift hinzu. Auch der Text Geilers wurde bei den Weseler Dominikanern mit roter Tinte durchgearbeitet. Übrigens: Spätestens am Vorabend des letzten Sonntags vor Beginn der Fastenzeit pflegte der Weseler Rat, Prominenz zum Festschmaus einzuladen. Bei diesen Gelagen waren Fastnachtsscherze ein Muss. 1542 ließ der Rat den Stadtboten und anderen Gästen die Haare scheren und setzte ihnen eine Mäusekappe auf.