Hamminkeln. . Seit 1975 gibt es KfD-Karneval von Frauen für Frauen im Dorf. Die Töchter- und Enkelinnengenerationen machten weiter. Nächtes Programm steht.
Eine Webseite ist im Internet nicht zu finden, einen Verein gibt es auch nicht, aber trotzdem sind die Karnevalsfrauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) seit 43 Jahren in Mehrhoog aktiv und finden auch immer wieder neuen Nachwuchs, der die Tradition weiterführen möchte. „Nachwuchsprobleme haben wir derzeit keine“, erzählt die Leiterin der Karnevalsgruppe, Annette Flaswinkel, fröhlich. „Wir haben keinen Prinzen, wir haben keine Ordensverleihung, wir haben auch keine Gardetänze, wir wollen einfach nur feiern und fröhlich sein“. Ein Konzept, das sich bewährt hat.
1975 organisierten sich die Frauen in Mehrhoog und formten die Karnevalsgruppe. „Alles fing damit an, dass Frauen etwas für Frauen gemacht haben, und zwar für diejenigen, die nichts anderes hatten als Kirche, Küche und ihre Männer. Damals gab es noch nicht so viele Freizeitangebote wie heute und die Frauen wollten auch mal einen Nachmittag für sich haben“, erklärt die gebürtige Mehrhoogerin.
„Zuerst hat meine Oma mitgemacht, dann meine Mutter und 2003 habe ich die Leitung von ihr übernommen und mache das bis heute.“ Anfänglich war das Veranstaltungsprogramm noch übersichtlich, aber es entwickelte sich über die Jahre weiter. „Es wurde immer größer. Mittlerweile haben wir ein Programm, das über drei bis dreieinhalb Stunden geht“, so Flaswinkel.
Drei Veranstaltungen pro Session
Zwischen 15 und 20 Frauen organisieren die alljährliche Show. Obwohl viele ihr normales Berufsleben haben, sind sie mit Spaß dabei, wenn es um den Mehrhooger Karneval geht. Drei Veranstaltungen stemmt die Frauengemeinschaft pro Session.
Schon im November fängt das Team mit der Planung an. Dann werden Ideen gesammelt und das Programm nimmt Formen an. „Bei einigen Inhalten hat man auch direkt die Richtige aus der Truppe im Kopf, die es machen könnte. Wir haben auch zwei, drei Leute die Platt sprechen, dass möchten wir auch immer mit einbauen“, so die Gruppenleiterin. „Wir haben einen Mix aus Büttenreden, kleinen Sketchen, Tänzen und wir versuchen auch jedes Jahr etwas Aktuelles aufzunehmen, was Mehrhoog betrifft“. So entsteht ein Programm, das alle Altersgruppen anspricht. „Mittlerweile kommt auch die Generation unserer Kinder zu den Veranstaltungen und das finden wir toll.“
Wichtig ist den Frauen, dass der Karneval in diesem Jahr wieder stattfindet. 2017 mussten die Veranstaltungen kurzerhand abgesagt werden, da die Gaststätte Pollmann schloss. Für dieses Jahr war der Umzug in die neue Begegnungsstätte geplant. Daraus wurde nichts. Ein zweites Jahr sollte der Karneval aber auf keinen Fall ausfallen.
„Die Leute orientieren sich ja auch schnell um, und das wollten wir vermeiden“, erklärt die Leiterin. Zum Glück war Bürgermeister Bernd Romanski in der Pflicht, denn er hatte den neuen Veranstaltungsort fest versprochen. „Er hat sich dann dafür eingesetzt, dass die Eheleute Pollmann uns den Saal vermieten. Da es keinen Gaststättenbetrieb mehr gibt, machen wir nun alles in Eigenregie“, so Flaswinkel. Nun packt jeder mit an, insbesondere die Männer der Frauen, denn es muss viel transportiert, aufgebaut und organisiert werden.
„Wir haben zwar auch Angebote aus den Nachbarorten bekommen, aber der Mehrhooger Karneval gehört unserer Meinung nach einfach hier in den Ort.“
Los geht es mit dem Frauenkarneval am 31. Januar und 1. Februar, um 18 Uhr. Am 3. Februar um 19 Uhr dürfen dann auch die Männer mit dabei sein. Gefeiert wird an den Abenden mit etwa 150 Gästen.