Wesel. . Von Frankreich bis Weißrussland, von Dänemark bis Sizilien spannte sich der geografische Bogen des Konzerts „Wir haben seinen Stern gesehen“ in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Wesel. Unter Leitung von Willem Winschuh musizierten das Collegium vocale und die Solisten Dave Tchorz, Hanns-Alfons Siegel und Monika Seiler.

Von Frankreich bis Weißrussland, von Dänemark bis Sizilien spannte sich der geografische Bogen des Konzerts „Wir haben seinen Stern gesehen“ in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Wesel. Unter Leitung von Willem Winschuh musizierten das Collegium vocale und die Solisten Dave Tchorz, Hanns-Alfons Siegel und Monika Seiler.

Zunächst nahm der Chor für drei Werke des 20. Jahrhunderts aus England an der Orgel Aufstellung. Intonationssicher präsentierten sich die Sängerinnen und Sänger mit einem Te deum von Norman Warren, einem keltischen Segen von Rodney Bambrick und einem Magnificat von Alan Wilson. Im ganzen Konzert fielen die sehr klaren Sopranstimmen positiv auf.

Dass die Blockflöte weit mehr als ein Schülerinstrument ist, dürfte sich bereits herumgesprochen haben. Wer es noch nicht wusste, wurde von Monika Seiler mit dem virtuosen Engelsgesang von Jacob van Eyck auf der Sopranblockflöte eines Besseren belehrt: Teilweise klingt diese Musik wie Vogelstimmen – und für Musik des Frühbarock geradezu modern.

Nach dem bekannten Chorsatz „Der Morgenstern ist aufgedrungen“ von Michael Praetorius stand die ausgedehnte Choralfantasie „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Dietrich Buxtehude auf dem Programm. Hanns-Alfons Siegel wählte eine extrem helle Registrierung, die den Stern buchstäblich von oben strahlen ließ.

Unter dem Namen „Herbei, o ihr Gläubigen“ ist das italienische Weihnachtslied „Adeste fideles“ bekannt, das Willem Winschuh für Chor a cappella bearbeitet hat. Das inzwischen in den Chorraum umgezogene Collegium vocale sang den Chorsatz, ergänzt durch ein – passend zum Herkunftsland des Liedes – im italienischen Barockstil komponiertes Concerto für Orgel über die bekannte Melodie.

Nachdem Weihnachtslieder aus Luxemburg, Frankreich und Belgien erklungen waren, stellte Dave Tchorz Improvisationen für Saxofon, Fagott und Orgel über Weihnachtslieder aus Weißrussland und Österreich vor. In einem zweiten Block erklangen Improvisationen über polnische Weihnachtslieder auf dem Akkordeon.

Der Chor erwies sich als polyglott. In sechs Sprachen erklangen Weihnachtslieder, darunter auch in Tschechisch und Dänisch.

Zwei Noels von Claude Balbastre gaben Hanns-Alfons Siegel die Gelegenheit, auch die französisch barocken Qualitäten der Orgel zu präsentieren. Die erste Noel, eine Fanfare, zeigte die verschiedenen Zungenregister der Breil-Orgel, die zweite die Flötenregister.

Zum Abschluss durfte sich das Publikum in einer Strophe des Liedes „O du fröhliche“ beteiligen. Das festliche Arrangement von Willem Winschuh tat sein Übriges, um langen Beifall der Besucher auszulösen.