Wesel. . Von hier aus wird Heiligabend im Radio die Christmette live übertragen. Eine erste Probe gab es bereits am heutigen Freitagnachmittag.
Die Übertragungswagen stehen schon neben der Martinikirche, alles ist verkabelt, die Mikrofone sind verteilt und die so genannte Durchlaufprobe hat ebenfalls geklappt. Also muss nur noch am Heiligabend in der Christmette alles glatt laufen. Ab 22 Uhr spielt Wesel nämlich im Radio eine Rolle. Der Westdeutsche Rundfunk überträgt auf WDR 4 live die Christmette aus der Martinikirche in der Weseler Innenstadt.
Eine große Ehre
Mit der Gemeinde feiert Stefan Sühling, Leitender Pfarrer der Großpfarrei St. Nikolaus, der auch die Predigt hält, so dass Wesel zum zweiten Mal innerhalb relativ kurzer Zeit mit einer Messe live im Radio zu hören ist, zuletzt im Januar 2014 aus Mariä Himmelfahrt. Die positive Resonanz bei Radiohörern, in der Pfarrei, beim Sender und bei der Rundfunkbeauftragten im Bischöflichen Generalvikariat Münster führten zur zweiten Live-Übertragung. „Wir empfinden es als große Ehre, mit so vielen Zuhörern feiern zu dürfen“, fasst Sühling zusammen.
Schon seit Ende November sind alle Texte, Gebete und Fürbitten fertig, denn alles wurde erst einmal auf seine Radiotauglichkeit geprüft, sagt Pfarrer Sühling im Gespräch mit der NRZ. Kürzere Sätze sollten es etwa sein, damit alles im Radio besser zu verstehen ist. Und auch die ansonsten bewusst stillen Abschnitte im Gottesdienst wird es nicht geben. Denn Stille kann man nicht übertragen, hat Sühling gelernt. Deshalb gibt es stattdessen Musik. Rund 50 Sängerinnen und Sänger machen mit, außerdem der Weseler Stephan Dreizehnter mit seinen beiden Töchtern Kadra und Naima sowie Monika Sailer, Streichinstrumente und Flöten werden erklingen. Klar, dass zudem die Kirchenmusiker Barbara Hochgürtel und Willem Winschuh mitwirken.
Über 100000 Hörerinnen und Hörer
„Die Christmette am Heiligabend ist immer ein besonderer Gottesdienst“, sagt Sühling, doch dieser ist sicher noch ein bisschen mehr außergewöhnlich. Gut 100 000 Hörerinnen und Hörer sind zusätzlich zu den Weseler Kirchgängern dabei. Denn das Geschehen in der Martinikirche wird nicht nur vom WDR (Westdeutscher Rundfunk) sowie im Internet, sondern auch vom NDR (Norddeutscher Rundfunk) und RBB (Rundfunk Berlin-Brandburg) übertragen, weiß der Pfarrer, also quasi im gesamten deutschen Norden. Da der NDR an diesem Abend auch Grüße an die Menschen auf hoher See übermittelt, gibt es für sie natürlich ausdrücklich gute Weihnachtswünsche aus Wesel.