Wesel. . Syrerin gerät im Integrationskurs mit zwei Männern in Streit, ihr Freund wird später lebensgefährlich verletzt. Mordkommission ermittelt.

In Folge eines Streits unter Teilnehmern eines Integrationskurses ist am Montagnachmittag gegen 17 Uhr ein 23-Jähriger durch einen Messerstich in den Bauch lebensgefährlich verletzt worden. Die beiden Tatverdächtigen, ein 36-jähriger Syrer und ein 41 Jahre alter Mann aus dem Libanon, wurden am frühen Dienstagmorgen in ihren Wohnungen in Wesel von einem Spezialeinsatzkommando festgenommen. Einer der beiden Männer leistete Widerstand und wurde bei der Festnahme verletzt. Er wird im Krankenhaus behandelt, teilte die Polizei mit.

Offenbar ging es um religiöse Hintergründe

Dem Messerangriff ist ein Streit in einem Integrationskurs der VHS an der Ritterstraße vorausgegangen. Zwischen den beiden 36 und 41 Jahre alten Männern und einer weiteren Teilnehmerin des Kurses kam es zu einem lautstarken Streit. Nach NRZ-Informationen ging es dabei offenbar um religiöse Hintergründe, die Frau soll kein Kopftuch mehr getragen haben. Schon länger schwelte ein Konflikt zwischen den Beteiligten. Die Kursleiterin und VHS-Leiter Andreas Brinkmann versuchten am Montag, die Auseinandersetzung zu schlichten und die aufgeheizte Situation zu beruhigen.

Vor dem VHS-Gebäude ging der Streit dann jedoch weiter. Zunächst wurde ein Mann, der zum Umfeld der Syrerin gehört, durch ein Messer leicht am Kopf verletzt. Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung erlitt dann der 23-Jährige, er soll der Freund der Frau sein, einen Stich in den Bauch und wurde schwer verletzt. Die Polizei richtete eine Mordkommission ein. Die beiden tatverdächtigen Männer konnten in ihren Wohnungen in Wesel mit Unterstützung eines Spezialkommandos festgenommen werden.

Genaue Umstände noch nicht geklärt

Die Polizei ermittelt noch die Hintergründe und den Tathergang. Die genauen Umstände seien noch nicht geklärt, so Ramon van der Maat von der Duisburger Polizei. Unklar sei auch, wer das Opfer mit dem Messer verletzte.

VHS-Leiter Andreas Brinkmann und sein Team sind schockiert von der Tat: „Das hatten wir noch nicht“. Seit zwölf Jahren gebe es die Deutschkurse bei der VHS Wesel, derzeit werden in 30 Kursen rund 500 Teilnehmer verschiedener Nationalitäten und Religionen unterrichtet – in den Kursen sei es bis auf kleinere Streitigkeiten ruhig und friedlich, so Brinkmann. (rme)