Wesel. . Es waren zwar nur sieben Stände - sechs Händler haben abgesagt -, aber das Angebot reichte von der Hirschkeule bis hin zu Trockenfrüchten.

Vielleicht sind Frühling und Sommer doch die besseren Jahreszeiten, um auf dem Feierabendmarkt Geschäfte zu machen und den Bummel entlang der Stände zu genießen. Am Donnerstagabend lief der Versuch des „Weihnachtsspecials“ am Berliner Tor im Rahmen des Weseler Winters ziemlich verhalten an. Ab und zu blieb jemand stehen, um sich mit frischen Produkten einzudecken, aber so rechte Atmosphäre wollte nicht aufkommen. Zwar regnete es ausnahmsweise mal nicht, aber es war kühl und windig - da macht man es sich doch lieber daheim gemütlich oder besorgt in den Geschäften die letzten Weihnachtsgeschenke.

Ein heißer Winter Jack

Christian Stadie, der zusammen mit Ehefrau Tanja von Anfang an dabei ist, wagte es auch gestern wieder. Statt wie im weihnachtlichen Trubel üblich wartete er nicht mit Glühwein, sondern mit seinem „Winter Jack“ auf. Dabei handelt es sich um einen selbst kreierten Apfelpunsch mit Whisky, Orangenlikör sowie Zimt und Nelken. Mehr wollte er nicht verraten, war der heiße Trunk doch bereits beim Kerzensonntag in Dingden und auf dem Marienthaler Martinsmarkt ein Erfolg. Und auch in Wesel wurde ziemlich schnell zugegriffen.

Die Stadies gehörten zu den sieben Ständen, die nach der Ankündigung von Wesel-Marketing noch verblieben waren. Sechs Anbieter hatten aus unterschiedlichen Grünen abgesagt. Manche wegen des Wetters, andere wegen Krankheit, wie Sonja Christ berichtete. Dafür halten die meisten, die da waren, dem Feierabendmarkt von Anfang an die Treue. So wie Walter Hüsges mit seinem selbst gebrauten Büdericher Bier, das nach wie vor gut ankommt und sich bestens auch als Zugabe zum Weihnachtsgeschenk eignet.

Hirschschinken

Wer wollte, konnte sich sogar schon den Braten fürs Fest sichern. Frisch vom Büssershof in Kevelaer-Kervendonk. Jäger Michael Bruisten, der bei Familie Verhülsdonk arbeitet, ist als Metzger zudem ein ausgemachter Fachmann. Seit 40 Jahren übt er den Beruf aus und weiß, dass die vakuumierte Hirschkeule genauso wie der Feldhase und das Wildschweinfleisch sich bis Weihnachten prima im Kühlschrank halten und nicht eingefroren werden müssen.

„Die Leberwurst besteht aus Hirsch und Wildschwein“, erläutert er weiter. Hirschfleisch allein sei zu mager, um die Wurst streichfähig zu machen. Auch Hirschschinken hat er im Angebot. Er lag sechs Wochen lang im Salz und ist zwar angetrocknet, aber noch so frisch, dass er beim Kunden ein bisschen nachreifen kann.

Apfel, Nuss und Mandelkern

Passend zum Fest sorgte das Trockenfrüchteparadies aus Bissendorf für Apfel, Nuss und Mandelkern. Hier gab es reichlich Auswahl der gesunden Art für den Weihnachtsteller. Zuletzt war der Stand auf dem Großen Markt vertreten und wurde deshalb nun von so manchem Kunden ganz gezielt angesteuert.