Wesel. . Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zeichnete Weseler mit dem Ehrenamtspreis aus, die im Stillen wirken und ohne die Wesel ein anderer Ort wäre.

Es gibt Menschen, die im Verborgenen arbeiten. Ohne großes Aufheben darum zu machen oder dafür bezahlt zu werden. Häufig auch ohne Anerkennung. Und das, obwohl sie in vielen Bereichen der Gesellschaft unentbehrlich sind. Grund genug, die Ehrenamtlichen einmal ins Rampenlicht zu holen und sie zu ehren: Am Samstag hatte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zehn Personen oder Gruppen in den Ratssaal eingeladen, um sie für ihren besonderen Einsatz zu ehren.

Motor für das Zusammenleben

„Das Ehrenamt ist der Motor für das städtische Zusammenleben“, so Westkamp. „In Wesel ist die ehrenamtliche Tätigkeit besonders vielfältig und vorbildlich. Das konnte man am letzten Wochenende beim jährlichen Adventsmarkt eindrucksvoll sehen.“ Dass so viele Menschen sich unentgeltlich für etwas einsetzen, liege auch daran, dass „soziales Engagement ein Ausgleich, einen Sinn und Halt“ biete. Es stärke das Gemeinschaftsgefühl und mache Freude, so die Bürgermeisterin.

Kein Wunder, dass die Resonanz auf den Aufruf, Vorschläge für mögliche Preisträger zu machen, groß war. Aus 43 Vorschlägen wählte eine eigens dafür zusammengestellte Kommission zehn Preisträger aus. Dabei arbeitete der Haupt- und Finanzausschuss eng mit dem Weseler Seniorenbeirat um Gertrud Liman zusammen, die auch einige Lobesworte an die Ehrenamtler richtete.

In den verschiedensten Bereichen aktiv

Als Ausdruck der Anerkennung wurde zuerst Silja Meyer-Suchsland ein Ehrenamtspreis verliehen – für ihren unermüdlichen Einsatz für die Stadttauben, deren Population sie durch Austausch der Eier in drei Taubenhäusern artgerecht und nachhaltig reduziert. Die Gruppe Ma(h)lZeit der Friedenskirche organisiert auf Spendenbasis regelmäßig gemeinsame Mittagessen und bekämpft so die wachsende Einsamkeit, wofür sie den Preis erhielten. Es folgten die Betreuer der Jugendfeuerwehr Wesel, die mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass es genug Nachwuchs in der für Wesel unverzichtbaren Freiwilligen Feuerwehr gibt.

Helma und Gerd Bruckhoff sind das beste Beispiel dafür, wieso Ehrenamtler einen Preis verdienen: Oft wissen die Helfer nicht einmal, von welch unschätzbarem Wert ihre Tätigkeiten sind. Das rüstige Ehepaar sorgt seit 20 Jahren in Eigenregie dafür, dass ihr Umfeld rund um den Ziegeleiweg sauber bleibt. Als Nächstes wurde der 82-jährige Flürener Egon Köppers für sein Engagement bei den Pfadfindern, in der Kirche und im Seniorenheim St. Lukas ausgezeichnet. Er hob eine weitere Eigenschaft hervor, die Ehrenamtler oft haben: Eine unterstützende Familie. Denn er sagte: „Ohne meine Frau hätte ich das nicht so gut geschafft.“

Alle sind mit Freude bei der Sache

Weitere Preisträger waren das Kindergottesdienst-Team Büderich, das schon den ganz Kleinen die Kirche auf abwechslungsreiche Weise näherbringt, Wolfgang Fritzsche, der seit mehr als 55 Jahren beim Deutschen Roten Kreuz aktiv ist sowie Dieter Kiehle, der beim Tischtennisverein Grün-Weiß Flüren als Spieler, Betreuer, Organisator und Trainer fungiert und auch Flüchtlingen den Sport näher bringt.

Außerdem wurden die Weseler Hansegilde für ihr kulturelles Engagement und Hermann-Josef Schulte für seine Arbeit im Mehrgenerationenhaus geehrt. Obgleich sie sich in völlig unterschiedlichen Sparten einsetzen, so haben alle Preisträger eines gemeinsam: Sie sind und bleiben mit Freude dabei. Für die musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgte das Saxophonquartett Lina Becker, Neele Thurau, Finn Wieland und Marius Löser von der Musik- und Kunstschule Wesel.