Schermbeck/Hünxe. . „Unser Ziel ist nicht erreicht worden“, sagen die Kritiker der Gas-Trasse, loben aber ausdrücklich den angenehmen Dialog in Düsseldorf.
- Dem Naturschutz wird ein extrem hoher Stellenwert eingeräumt“, sagt Landwirt Cappell-Höpken
- Sein Kollege Rainer Kremer ergänzt: „Die Zeelink-Trasse können wir wohl nicht mehr verhindern.“
- Abgeordnete Charlotte Quik sieht möglicherweise gibt es noch Ansatzpunkte für Änderungen
Die Betroffenen aus Schermbeck und Hünxe hatten gehofft, dass sie doch noch eine Trasse der geplanten Ferngasleitung durch den Dämmerwald parallel zur dort liegenden Öl-Pipeline erreichen könnten, statt über die Äcker und nahe der Häuser mehrere Landwirte in Schermbeck in Hünxe.
„Dieses Ziel ist nicht erreicht worden“, sagt der betroffene Schermbecker Bauer Rainer Kremer klipp und klar. Er war von der CDU-Landtagsabgeordneten Charlotte Quik gemeinsam mit dem ebenfalls betroffenen Drevenacker Landwirt Arnd Cappell-Höpken, Vertreter von Kommunen, Landwirten, verschiedener Verbände und der Initiative „Zeelink nein Danke“ zum Austausch nach Düsseldorf eingeladen worden. Bei dem Dialog ging es um die geplante Erdgas-Fernleitung Zeelink. Gastgeberin in der Landeshauptstadt war NRW-Umweltministerin Christina Schulze Föcking.
Vertreter der Fachabteilungen des Ministeriums
An dem von allen Seiten als „konstruktiv und sehr angenehm“ bezeichnetem Gespräch nahmen, neben der Ministerin auch Vertreter der Fachabteilungen des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz sowie des Ministeriums für Wirtschaft und Innovation, Digitalisierung und Energie als auch Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth, sein Hünxer Amtskollege Dirk Buschmann, Wilfried Limke (Erster Beigeordneter der Stadt Voerde) sowie Landwirt Rainer Kremer, Ingo Hülser (Deichgräf des Deichverbandes Mehrum) Marco Schmidt, Vertreter der Initiative „Zeelink nein Danke“, Herwig Scholz von der Landwirtschaftskammer, Arnd Cappell-Höpken und Charlotte Quik teil.
Im Rahmen des Dialogs hatten die Betroffenen vor Ort Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge zu schildern und die Bedenken zu äußern. Die Vertreter der Ministerien zeigten Verständnis für die Argumente, nahmen die Einwendungen zur Kenntnis, betonten aber auch, an die geltende Rechtslage gebunden zu sein.
„Dem Naturschutz wird ein extrem hoher Stellenwert eingeräumt. Das Problem ist der Landesentwicklungsplan, der leider keine objektive Abwägung möglich macht“, sagt Landwirt Cappell-Höpken. Und sein Kollege Kremer ergänzt: „Die Zeelink-Trasse können wir wohl nicht mehr verhindern. Die Planer beim Umweltministerin haben aber immerhin zusagt, zu versuchen, dass die A-Nord-Stromleitung nicht auch noch kommt. Das ist ein doch Teilerfolg“.
Quik sieht noch Ansatzpunkte für Änderungen
Abgeordnete Charlotte Quik sagt zum Thema Zeelink-Trasse: „Möglicherweise gibt es noch Ansatzpunkte für Änderungen des Vorhabens im Planfeststellungsverfahren. Auch unter Berücksichtigung dieser Option haben die Vertreter der Ministerien zugesagt, das Verfahren weiter zu begleiten.“
Für die Initiative „Zeelink - nein Danke“ erklärt Marco Schmidt, der das Gespräch begrüßt: „Trotz aller Bereitschaft der Vertreter aus Politik, Ministerien und sonstigen bleibt Hilf- ja sogar Hoffnungslosigkeit der Betroffenen zurück. Die fehlenden Gesetze bezüglich der Mindestabstände zu Wohngebieten lassen sich – selbst wenn man es wollte – nicht kurzfristig herzaubern.“