Schermbeck. Auf einem Rundgang soll die Öffentlichkeit Zugang zum Wildnisentwicklungsgebiet erhalten. Die Eröffnung ist für den Frühsommer 2018 geplant.
- Seit Anfang November findet die praktische Umsetzung des Projekts statt, erste Maßnahmen erfolgt
- Bei dem Pilotprojekt sollen Naturschutz und Umweltbildung miteinander verknüpft werden
- Schermbeck kooperiert mit dem Landesvbetrieb Wald und Holz – und hofft auf Magnetwirkung
„Der Wald ist ein Multitalent“, sagt Andreas Wiebe, Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW. Was dieses Talent alles kann? Der Wald sei Lebensraum für Pflanzen und Tiere, außerdem ein Erholungsgebiet für seine Besucher, führt Wiebe als Beispiele an. Aber: „Nur das, was man anfassen kann, kann man begreifen.“ Und nur das, was man kenne, wolle man schützen. Daher gilt es, den Wald erlebbar zu machen – dieses Ziel hat sich das Projekt „Neue Wildnis Dämmerwald“ gesetzt, das mit einem „Wildnisweg“ für Einblicke sorgen will. Seit Anfang November wird es auch praktisch umgesetzt: Gestern erfolgte der symbolische Spatenstich.
Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das Naturschutz und Umweltbildung miteinander verknüpft. Dazu kooperiert der Landesbetrieb mit der Gemeinde Schermbeck. „Wir heben uns mit diesem Projekt deutlich ab von anderen Kommunen“, sagt Bürgermeister Mike Rexforth, der auch auf eine Magnetwirkung hofft. Der „Wildnisweg“ soll Besucher von nah und fern anlocken. „Unsere Gäste werden nicht nur der Neuen Wildnis einen Besuch abstatten, sie werden weitere touristische und gastronomische Angebote in Anspruch nehmen“, sagt Rexforth. Der Bürgermeister weist aber auch auf die bürokratischen Hürden in der Planungsphase des Projektes hin, welche die Gemeinde viel Zeit und Anstrengung gekostet hätten.
Tore und Fenster zur Wildnis entstehen
Nach dem Spatenstich führt Regionalforstamtsleiter Otto Pöll auf einen Teil des Weges. In einer ersten Bauphase wurde der vorhandene Wanderweg instandgesetzt. Ausgangspunkt des geplanten 2,6 Kilometer langen Rundweges ist das „Wildnistor“ am Wanderparkplatz „Teufelsstein“, das über Wildnisentwicklungsgebiete in NRW informieren soll. Entlang der Strecke sollen sechs sogenannte „Wildnisfenster“ am Wegesrand Einblicke geben – mit Zitaten, Texten, Bildern und Infografiken. Sie sollen erläutern, welche Prozesse in der Wildnis vonstattengehen. Erklärt werden soll das auch auf einer Internetseite, mit einer App, über Flyer sowie mit Material für Schulklassen. Bei den verschiedenen Elementen geht es auch darum, für Einheitlichkeit zu sorgen, damit das Erscheinungsbild auf andere Wildnisentwicklungsgebiete übertragen werden kann. Eine in die Jahre gekommene Grillhütte wurde zurückgebaut, dort soll eine „Wildnisstation“ entstehen.
Im Frühsommer des kommenden Jahres soll der Rundgang durch die Wildnis eröffnet werden. Damit das „Multitalent Wald“ auf diese Weise besser verstanden und wertgeschätzt wird.
Förderung durch das Leader-Programm und das
Im Dämmerwald wurde ein 128 Hektar großes Gebiet als „Wildnisentwicklungsgebiet“ ausgewiesen. Dieses soll mit Hilfe des Projekts „Wildnisweg“ öffentlich erschlossen werden.
Gefördert wird dieses 380 000 Euro teure Projekt durch das europäische Leader-Programm sowie durch das Land NRW.