Schermbeck. . Ein Unternehmer aus Kirchhellen hat das Gelände der ehemaligen Ziegelei Menting gekauft. Seit Februar wird aufgeräumt und saniert
- Martin Manns hat die Hallen erworben und auf Vordermann gebracht
- Künftig will er sie vermieten, produzierendes Gewerbe mit viel Verkehr aber meiden
- Erste Interessenten haben sich bereits für die sanierten alten Hallen gemeldet
Über Jahre hat sich auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Menting in Overbeck wenig getan. Dafür ist seit Anfang des Jahres umso mehr passiert. Martin Manns, Unternehmer aus Kirchhellen, hat Grundstück und Hallen Ende des vergangenen Jahres von Wilhelm Menting gekauft. Seit Februar wurde an der Westricher Straße aufgeräumt und saniert.
Friedhelm Koch, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Schermbeck, brachte Verkäufer und Käufer zusammen. Manns war die Anlage vorher nicht bekannt. Zwar hat der 52-Jährige darüber nachgedacht, ob sich der Ringofen in der größten Halle wieder nutzen lässt. „Aber mir ist nichts eingefallen“, gibt er zu. So stand fest: Der gemauerte Ofen musste raus, die ihn umgebende Halle sollte aber stehen bleiben. Neues, graues Pflaster markiert die Fläche, die der Ofen früher bedeckt hat. Nach dem Blick auf die geräumten Freiflächen beschert der Blick ins alte Ofenhaus einen zweiten Aha-Effekt. Manns: „Es hat schon Flair.“
60 Scheiben wurden allein in dem Gebäude mit seinem alten Holzdachstuhl ersetzt, Sparren erneuert und ein Giebel stabilisiert. Dieser drohte einzustürzen. Die Elektrik wurde komplett erneuert. In der alten Maschinenhalle ließ Manns einen neuen Betonboden legen. Fünf Hallen hat er von Menting übernommen. Die teilweise offenen Dächer waren zu reparieren. Nun sei aber alles in Ordnung, versichert der 52-Jährige. Ein Statiker habe die Gebäude geprüft.
Manns will die Hallen und die Freiflächen vermieten. Wer sich für kleinere Bereiche interessiert, den verweist er auf die 28 jeweils 22 Quadratmeter großen ehemaligen Trocknungsräume. 1970 wurden die letzten Ziegel bei Menting gefertigt, 2004 endete die Produktion von Pflanzkübeln, Drainagerohren und Steinen für den Teichbau.
„Außenbereichsverträglich vermarkten“ will Manns die ehemalige Ziegelei. Heißt: Produktion ist nur eingeschränkt möglich, viel Lieferverkehr zu vermeiden. „Ich möchte die Nachbarn schützen.“ In erster Linie kämen die bis zu sechs Meter hohen Hallen als Lager in Frage. Einen festen Zeitplan hat sich Manns nicht gesetzt. Das Sanieren des Geländes lief bisher schneller als gedacht. Erste Interessenten gebe es. „Wir haben sehr viel selbst gemacht“, sagt der Kirchhellener, der für das Projekt vier Mitarbeiter angestellt hat. Soweit erforderlich, habe er Handwerker und Fachfirmen aus der Region beauftragt.
Neben dem früheren Betriebsleitergebäude (rund 200 Quadratmeter groß) hat Manns auch das 600 Quadratmeter große Gründerhaus der Familie Menting erworben. Bis zum kommenden Sommer soll der leer geräumte Bau grundsaniert sein. Manns geht davon aus, dass dies so teuer wird wie alle bisherigen Arbeiten zusammen. „Da ist noch sehr viel zu tun.“ Die Endsumme für das Projekt? „Das wissen wir noch nicht“, antwortet er.
Fest steht, dass das ehemalige Café wieder verpachtet werden soll. Für Manns der Idealfall: Jemand nähme Wohngebäude und Hallenflächen, gemäß dem Motto „Leben und Arbeiten im Grünen“.