Schermbeck. . Bauer Graaf aus Schermbeck hat erkannt: „Rote Bete liegt voll im Trend“. Es gibt viele Arten der Verarbeitung. Hier einige Infos und Vorschläge.

  • Graaf: „Bei der Züchtung zu einer runden Sorte ist leider der Geschmack verloren gegangen.“
  • Deshalb setzt Graaf auf die Sorte Cylindria, die zwar unregelmäßig wächst , dafür aber besser schmeckt
  • Der Schermbecker Landwirt pflanzt auf 3000 Quadratmetern Rote Bete an, geerntet wird im Herbst

Rudi Graaf muss schmunzeln, wenn er an eine Begebenheit auf der „Grünen Woche“ in Berlin denkt. Dort stellte der Bauer aus Schermbeck kürzlich unter anderem seine selbstangebauten Rote Bete vor. Besucher seines Standes auf der Messe für landwirtschaftliche Erzeugnisse hätten das Gemüse fast erst gar nicht erkannt, berichtet der 64-Jährige.

„Die sehen ja grausam aus“ – solche Sprüche bekommt Graaf beim Anblick seiner Rote Bete oft zu hören, doch nach dem Probieren seien dieselben Leute dann schnell positiv überrascht und erkennen: „Die schmecken ja richtig köstlich.“

„Bei der Züchtung ging der Geschmack verloren“

Das ist auch die Erfahrung des Schermbeckers selber: „Bei der Züchtung zu einer möglichst runden Sorte mit glatter Schale ist leider der Geschmack verloren gegangen.“

Deshalb setzt Graaf auf die Sorte Cylindria, die zwar unregelmäßig wächst und von Hand geerntet werden muss, dafür aber ausgezeichnete Ergebnisse bei Weiter-Verarbeitung und Verköstigung liefert.

„Bei uns sind das eher Rüben“, erläutert Bauer Graaf und zeigt einige wirklich seltsam geformte Exemplare der Pflanze, die in manchen Gegenden auch als „Rote Rübe“ bezeichnet wird.

Landwirt Rudi Graaf bietet mehrere Produkte aus Rote Bede auf seinem Hof in Schermbeck an
Landwirt Rudi Graaf bietet mehrere Produkte aus Rote Bede auf seinem Hof in Schermbeck an © Veit Ellerbrock

Der Schermbecker Landwirt pflanzt auf 3000 Quadratmetern Rote Bete auf seinen Äckern an, geerntet wird im September und Oktober. Teils verarbeiten Rudi Graaf und seine Mitarbeiter das Gemüse direkt zu Salat, Kuchen oder aber Chips, die dann auf seinem Hofladen an der Weseler Straße neben dem rohen Gemüse angeboten werden.

Weitere Knollen lagern mit Stroh geschützt in einer Miete im Wald und werden im Frühjahr wieder ausgegraben, berichtet Bauer Graaf weiter. „Rote Bete liegt voll im Trend“, ergänzt er.

So entsteht ein feines Menü für zwei Personen

So einfach kann man ein köstliches Rote-Bete-Menü für zwei Personen zaubern: Eine Knolle schälen (am besten mit Gummi-Handschuhen, denn die rote Farbe ist sehr intensiv) und in kleine Würfel (ca. 1 x 1 cm) schneiden. Eine habe Schalotte schälen und fein würfeln. 500 ml Gemüsebrühe erhitzen und warm halten.

Anschließend einen halben Esslöffel Butter erhitzen (auf Wunsch Pilze darin kurz anbraten, dann aus der Pfanne nehmen). Nun die Schalottenstückchen in der Pfanne andünsten und 125 g Risotto-Reis mit anrösten.

Rote-Bete-Würfel zufügen und alles durchschwenken, mit 75 ml Rotwein ablöschen und einkochen lassen.

Rote-Bete-Risotto mit Rotbarsch, Pilzen und Rote-Bete-Chips
Rote-Bete-Risotto mit Rotbarsch, Pilzen und Rote-Bete-Chips © Johannes Kruck

Nun nach und nach Gemüsebrühe dazugeben und unter Rühren einkochen lassen, bis das Risotto „al dente“ gekocht ist (dauert etwa 30 Minuten oder auch etwas länger).

Das Risotto warm halten. Währenddessen 250 g Rotbarschfilet abspülen, trockentupfen und mit einem Esslöffel Kokosöl in einer Pfanne erhitzen. Den Fisch darin kross anbraten.

Einmal wenden und bei geringer Temperatur gar ziehen lassen. Mit Limettensaft, Salz und etwas Pfeffer würzen.

Risotto (und die Pilze) nochmals erwärmen, 20 g Parmesan unterrühren, bis er geschmolzen ist. Nun 75 ml Kokosmilch erhitzen, mit einem Spritzer Limettensaft würzen und per Stabmixer schaumig mixen.

Das Risotto auf Teller geben, Fisch darauf legen und mit Kokosschaum beträufeln. Rote-Bete-Chips (Rezept siehe unten) auf dem Risotto garnieren, den Fisch mit frischer Kresse dekorieren. Guten Appetit!

>>>: KINDERLEICHTES REZEPT: ROTE-BETE-CHIPS

Überraschen Sie doch mal ihre Partygäste mit ungewöhnlichen leuchtend roten Chips: Dazu braucht man lediglich eine mittelgroße Rote-Bete-Knolle, 1 Esslöffel Öl, etwas Meersalz, und auf Wunsch Rosmarin oder Thymian.

Die Zubereitung ist wirklich kinderleicht: Den Backofen auf 140 Grad (Umluft) vorheizen.

Die Rote Bete Knolle schälen und mit einem Hobel in dünne Scheiben schneiden. Bei Bedarf Kräuter klein hacken.

Einfach herzustellen und echt schmackaft: Chips aus Rote Bete
Einfach herzustellen und echt schmackaft: Chips aus Rote Bete © Johannes Kruck

Etwas Olivenöl mit Salz (und klein gehackten Kräutern) in einer Schüssel vermischen, die gehobelten Scheiben Rote Bete hinzufügen und verrühren.

Backblech nun mit Backpapier auslegen und die Gemüsechips gleichmäßig darauf verteilen.

Jetzt bei 140 Grad Umluft etwa 40 bis 50 Minuten backen.

Den Ofen zwischendurch immer wieder kurz öffnen, so dass der Wasserdampf entweichen kann.

Abkühlen lassen und genießen!