Kreis Wesel. . Anfang November kann der Betrieb beginnen, das alte Gebäude hat dann ausgedient. Viele Feuerwehrleute schauten sich am Montag einmal um.

  • Bei der Einweihung öffneten sich die Türen an der Jülicher Straße für Neugierige, viele Feuerwehrleute kamen
  • 8,5 Millionen hat das Projekt gekostet, drei davon sind allein in die modernste Technik geflossen
  • Rund 130 000 Einsätze jährlich werden künftig von dem neuen Gebäude aus koordiniert

Ein bisschen erinnert der Disponentenraum der nagelneuen Kreisleitstelle an ein Raumschiff: Das Nervenzentrum von Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz für 13 Städte und Kommunen des Kreises Wesel an der Jülicher Straße ist auf dem Stand der mordernsten Technik.

Rund 1000 Anrufe täglich

Von Anfang November an läuft hier jeder Notruf der Nummer 112 auf. Rund 130 000 Einsätze werden dann jährlich koordiniert, rund 1000 Anrufe täglich angenommen. 8,5 Millionen Euro hat das Projekt gekostet und gestern, zur Einweihung, war das Haus voller Feuerwehrleute mit zufriedenen Gesichtern.

Landrat Ansgar Müller verwies auf die Kraftanstrengung von Architekten, Baufirmen, Kreistag und Kreisverwaltung, die gemeinsam das Projekt auf die Beine gestellt haben. Helmut Czichy, im Verwaltungsvorstand zuständig für Bauen und Planen, sowie sein Vorstandskollege Lars Rentmeister (Sicherheit und Ordnung) sind sichtlich stolz, dass dieses Großprojekt gestemmt ist – wenn auch rund fünf Monate später als geplant.

Disponenten werden jetzt technisch geschult

Allein rund drei Millionen Euro sind in die Technik geflossen, unter dem Disponentenraum liegen einen halben Meter dick die Kabel. „Da musste einiges nachjustiert werden“, erläutert Czichy, „derzeit werden die Mitarbeiter auf der neuen Technik geschult“. Vieles ist anders als am Kurfürstenring. Die rund 40 Mitarbeiter, die hier im Schichtdienst arbeiten werden, müssen auf die neuen Systeme geschult werden und fit für den richtigen Betrieb sein.

„Die ursprüngliche Idee eines halbjährigen Probebetriebes haben wir verworfen“, erläutert Lars Rentmeister. Es gibt nicht genug Personal, um zwei Leitstellen parallel zu besetzen. „Jetzt wächst der Betrieb langsam herüber.“ Fest steht: Der Notruf muss zu jeder Zeit aufgeschaltet sein, Umzug hin oder her. Damit es rund läuft, hat man sich die Zeit genommen, die nötig war. Die Feuerwehrleute freuen sich sichtlich auf ihr neues Arbeitsumfeld.

Für alle Einsatzlagen gerüstet

Im Falle einer Großeinsatzlage kann die Kreisleitstelle ihr Personal kurzfristig hochfahren, zusätzlich zu den regulären fünf Disponenten tagsüber und zwei nachts: weitere Leute, die Notrufe entgegennehmen, weitere Disponenten. Der operative Krisenstab hat seinen Raum gleich nebenan, die Wege sind kurz. Kreisstellenleiter Volker Schulz begrüßte die zahlreichen Neugierigen, viele von ihnen Feuerwehrkollegen, und zeigte ihnen das neue Haus.