Kreis Wesel. . Der Kreis Wesel will Menschen vom Auto auf andere Alternativen bringen. Zugleich steht der Nahverkehrsplan unter Wirtschaftlichkeitszwang.

  • Zwischen dem Zwang der Wirtschaftlichkeit und dem Wunsch nach moderner Mobilität
  • Kreistag lässt ein Konzept erstellen, dass mögliche Komponenten miteinander kombiniert
  • Vor allem im ländlichen Raum wächst der Wunsch nach attraktiven Angeboten

Zu viele Autos auf den Straßen und bislang kein griffiges Konzept für die Zukunft, aber ein Nahverkehrsplan, der nicht alle zufriedenstellt: Einerseits bemüht sich der Kreistag, die Kosten für Bus und Bahn per Nahverkehrsplan wirtschaftlich zu halten. Ohne Kreissubventionen, damit die Kommunen und ihre Bürger nicht belastet werden. Das stellt Minderjährige, Ältere, und solche, die sich schlicht kein Auto leisten können, vor Probleme, nicht nur in den ländlichen Bereichen des Kreises.

Intelligente Vernetzungen

Andererseits ist es der einstimmige Wunsch des Kreistags, mehr Menschen vom klassischen Auto weg zu bekommen. Auf Antrag der Grünen und mit der Unterstützung aller, auch der Kreisverwaltung, wird derzeit ein Mobilitätskonzept für den Kreis Wesel erarbeitet, in Abstimmung mit den Kommunen. Zukunftsorientiert soll es sein, nachhaltig, attraktiv und umweltfreundlich. Das Büro für Verkehrs- und Stadtplanung BVS Rödel & Pachan in Kamp-Lintfort hat den Zuschlag erhalten, ein Grobkonzept auf die Beine zu stehen.

Verschiedene Bausteine zusammenfügen

Einen Widerspruch zwischen diesem Anspruch und den aktuellen wirtschaftlichen Zwängen, denen der Nahverkehrsplan unterliegt, sieht Hubert Kück, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion nicht. „Es geht darum, zusammen mit den Gemeinden intelligente Vernetzungen möglich zu machen“, erläutert er auf Anfrage. E-Mobilität sei ein Baustein – Hamminkeln macht es mit seinen Dienstfahrzeugen, die Bürger ausleihen können, vor. Allerdings hat die Umfrage zum Projekt Hünxe 2030 gezeigt, dass es viele Vorbehalte gegen E-Autos gibt, E-Bikes sich dagegen steigender Beliebtheit erfreuen.

Sinnvoll ausgebaute Radwege, Bürgerbusse, Anrufsammeltaxis, Fahrgemeinschaften und der jüngst diskutierte Vorschlag, eventuell die Anfangszeiten der Schulen zu staffeln um Pendlern morgens die Chance zu geben, den Bus zu nutzen: All das wären mögliche Bausteine für den Verkehr der Zukunft im Kreis, obschon die Schulen gern vor der öffentlichen Diskussion zu dem Thema gefragt worden wären.

Attraktive Mobilität soll es auch im ländlichen Bereich geben, ist eines der Ziele. Kreisverwaltung wie CDU-Fraktion im Kreistag sprechen sich dafür aus, die Kosten für ein solches Konzept klar zu benennen. Die Verwaltung hatte auf Anfrage der Linken von mindestens 20 000 Euro gesprochen. Die SPD will Mobilität als Kernaufgabe der Kreisverwaltung sehen, für die die nötigen Mittel bereitgestellt werden müssten.