Wesel. . Seit Februar liefen in den linksrheinischen Dörfern Arbeitsgruppen, die sich damit befassten, wie sie zukunftsfähig bleiben können.

  • Die Konzepte stehen im Entwurf, sollen in der nächsten Woche bei zwei Terminen diskutiert werden
  • Um die 30 Punkte wurden gemeinsam von Fachleuten und Dorfbewohnern herausgearbeitet
  • Es werden aber auch noch weitere Ideen entgegengenommen, weil nichts in Stein gemeißelt sein soll

Seit Anfang des Jahres wurden Büderich und Ginderich verstärkt unter die Lupe genommen, ein Dorfinnenentwicklungskonzept sollte jeweils her. Jetzt sind sie mit Hilfe der Dorfbewohner erarbeitet und werden in der nächsten Woche zur Diskussion gestellt. Denn noch ist nichts festgelegt, noch nichts zementiert, wurde im Rathaus betont, als Vertreter der Stadtverwaltung, das Büro Oekoplan Ingenieure aus Hamminkeln und Mitglieder aus den Dorfgemeinschaften ein klein wenig von dem vorstellten, was in den nächsten Wochen Thema sein wird.

Eins vorweg: Alle lobten die tolle Zusammenarbeit untereinander. Und auch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp betonte, dass von der im Karneval gern gelebten Feindschaft zwischen den beiden linksrheinischen Dörfern im Rahmen des Entwicklungsprozesses nichts zu spüren war - im Gegenteil.

Prozess zunächst auf fünf Jahre ausgelegt

Nun gilt es, die etwa 30 Projekte zu besprechen, wobei immer noch Raum für neue Ideen bleibt. Denn der zunächst auf fünf Jahre angelegte Prozess, die Dörfer lebensfähig und liebenswert zu erhalten, ist natürlich nicht abgeschlossen. Ein paar Appetithäppchen gab es schon einmal im Rathaus. Beispiele aus Büderich: Hier ist der Umbau der Weseler Straße großes Thema. Verkehrsberuhigung durch Umbau, spezielle Pflasterungen, dazu Bäume werden favorisiert. Außengastronomie ist hier wie auf dem Marktplatz wichtig, um den Ort attraktiver zu machen. Ein touristisches Leitsystem, angelehnt an das aus der Innenstadt, soll ins historische Büderich führen und über Geschichte und Besonderheiten informieren.

Beispiele aus Ginderich: Da ist zum einen die Dorfschule als Dorfgemeinschaftseinrichtung und da sind die gewünschten barrierefreien Zugänge in die Kirche und ins Pfarrheim. Zudem sollen wenig attraktive Straßen mit einem großen Querschnitt begrünt und aufgelockert werden.

Kooperation bei gegenseitigen Fahrdiensten

Beide Dörfer wollen kooperieren, wenn es um gegenseitige Fahrdienste geht. Etwa, wenn nicht mobile Menschen zum Arzt, zur Apotheke oder zu Veranstaltungen möchten. Hinzu kommt eine Terminabstimmung, damit zum Beispiel Konzerte und andere Angebote nicht zeitgleich stattfinden.

Die nächsten Termine

Und so soll es weitergehen: Die Abschlussveranstaltungen sind nächste Woche, am Dienstag, 10. Oktober, um 19 Uhr im katholischen Pfarrheim Ginderich, einen Tag später, am Mittwoch, 11. Oktober, um 19.30 Uhr in der Büdericher Gaststätte van Gelder. Am Dienstag, 14. November, soll es eine Sondersitzung zur Beratung der Dorfinnenentwicklungskonzepte im Ausschuss für Stadtentwicklung geben und am 12. Dezember der Rat darüber beschließen.

Während manche Projekte relative zeitnah umzusetzen sind, braucht man bei anderen einen längeren Atem - auch mit Blick auf die Förderung. Doch Dorfinnenentwicklung ist nicht ruck, zuck abgeschlossen, sondern ein Prozess, der Zeit braucht und immer wieder neue Aspekte ans Tageslicht bringen wird.