Das Catering beim Oktoberfest in Wesel hat versagt
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Wesel. . Besucher und Veranstalter schimpfen über „chaotische Zustände“ bei der Bewirtung im Zelt an der Rheinpromenade. Festwirt wurde sofort gekündigt.
Die Weselerin Ruth Heuskel ist eine von zahlreichen Oktoberfest-Besuchern, die sich auf eine gesellige Feier nach bayerischer Art im großen Zelt an der Rheinpromenade gefreut hatte. Doch sie wurde bitter enttäuscht. „Nie mehr wieder“, so ihr vernichtendes Urteil.
Denn sie kennt es anders aus zurückliegenden Jahren: „Das Wiesen-Fest von Blühmi war klasse organisiert, aber diesmal ging es gar nicht. So war das keine Werbung für Wesel!“
Diese Einschätzung war der durchgehende Tenor zum diesjährigen Oktoberfest von zahlreichen frustrierten Besuchern, die sich bei der NRZ gemeldet hatten. Ganz offensichtlich war der für Speisen, Getränke, Security und die Toiletten verantwortliche Festwirt aus Dinklage mit dem Ansturm der rund 2000 Festzelt-Gäste komplett überfordert.
Und auch die Veranstalter machten auf NRZ-Nachfrage keinen Hehl daraus, dass die Organisation des Festes zu einem Fiasko wurde – im Gegenteil: „Das ist das niederschmetterndste Ereignis meines Lebens“, sagt Ernst Berning.
Festwirt war eine Empfehlung der Brauerei
Er ist Oberst vom Schützenverein Lackhausen, der zusammen mit den Feldmarker Schützen sowie dem Bürgerschützenverein „Vor’m Brüner Tor“ das Oktoberfest veranstaltete. Berning hatte das Unheil in den Stunden vor dem Fest kommen sehen.
„An dem Abend selber waren wir dann aber machtlos, uns trifft keine Schuld. Der Festwirt war uns von der Brauerei empfohlen worden und hatte gute Referenzen.“
Auch Veranstalter Wilhelm Wegner („Vor’m Brüner Tor“) nahm kein Blatt vor den Mund: „Ich habe noch nie so eine desolate Organisation gesehen. Ich kann den Unmut der Besucher voll und ganz verstehen, sie haben ja auch Recht. Es kann ja nicht sein, dass ich über eine Stunde auf Getränke warten muss. Das geht gar nicht.“
Zu Gast war auch Regina Iländer, sie versucht sogar dem Abend noch etwas Positives abzugewinnen: „Stimmung und die Band waren super. Aber die Organisation war von A bis Z eine Katastrophe.“ Wie viele andere Besucher ärgerte sie sich auch besonders über die hygienischen Bedingungen: „Was überhaupt nicht ging, waren die Toiletten. Um 22 Uhr gab es kein Klopapier mehr – echt unverschämt. Keine Seife, nichts zum Abtrocknen und auf dem Herren-WC haben die nachher das Wasser zum Händewaschen stillgelegt.“
Inge und Uwe Instenberg bestätigen ebenfalls diese Missstände und ergänzen, was sie persönlich zudem ärgerte: „Schon ab 21.30 Uhr gab es keinen Wein mehr.“
Chaotisches Catering
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Wirtschaftlicher Schaden noch nicht zu ermessen
Veranstalter Berning zog noch in der Nacht zu Sonntag Konsequenzen: „Ich habe dem Festwirt bereits mündlich gekündigt. Das wird zudem juristische Folgen haben, der wirtschaftliche Schaden ist noch gar nicht zu ermessen.“
Nach seinen Angaben gingen 40 Bänke zu Bruch, in früheren Jahren wären es mal eine oder zwei gewesen.
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