Wesel. . Eine bessere Atmosphäre für die Kunden verspricht sich Ulrich Rüdiger im neuen Teeladen an der Schmidtstraße, unweit der Fußgängerzone.
- Es ist der vierte Standort innerhalb der Kreisstadt: Erst war Rüdigers Teeladen in der Dudelpassage
- Von dort ging es zur Kreuzstraße und schließlich in die Apollo-Passage
- Ab dem kommenden Montag ist das Geschäft dann an der Schmidtstraße zu finden
Sie ist klein, gemütlich und duftet aromatisch nach den verschiedensten Teemischungen – Rüdigers Tee Boutique. Die vergangenen sieben Jahre war der Teefachhandel in der Apollo-Passage ansässig, doch nun kehrt Inhaber Ulrich Rüdiger dem Verbindungsweg zwischen Beguinenstraße und Fußgängerzone den Rücken. Ab Montag finden seine Kunden ihn in der Schmidtstraße.
Den Anfang nahm das kleine Geschäft vor 25 Jahren in der Dudelpassage. Doch so richtig lief es dort nicht, schon bald wechselte der Standort an die Kreuzstraße. „Da hatten wir von heute auf morgen 100 Prozent mehr Umsatz“, erinnert sich Ulrich Rüdiger. Immer mehr Kunden kamen, der Laden etablierte sich und dass es in Wesel ein gutes Teegeschäft gibt, sprach sich herum. Heute kommen die Kunden sogar aus Bocholt, Dinslaken und Rees.
Sieben Jahre in der Apollo-Passage
Nach rund 17 erfolgreichen Jahren auf der Kreuzstraße kam 2010 der Umzug in die Apollo-Passage. Die Größe war das Problem: „Mütter mit Kinderwagen passten kaum noch rein“, blickt Ulrich Rüdiger zurück, und auch Rollstuhlfahrer oder Senioren mit Rollatoren hatten es im Lokal an der Kreuzstraße schwer. „Eigentlich hab ich gedacht, das wäre der letzte Umzug.“
Das Ladenlokal in der Apollo-Passage hat zwei Bereiche – unten gibt’s den Tee zu kaufen, in der zweiten Etage ist ein Cafébereich. Die breite Fensterfront bietet freien Blick in die Passage und sie ist einer der Gründe, weshalb das Teegeschäft nun umzieht. „Wenn die Sonne drauf steht, halten Sie es hier oben nicht aus“, so der Teeladenbesitzer. Die Beschattungsanlage ist kaputt – und das seit einem heftigen Sturm im Frühjahr. Rüdiger habe den Schaden gleich beim Passagenbesitzer gemeldet, doch die Reparatur begann erst im Juli. „Und sie ist noch nicht fertig!“ Stattdessen sind die beschädigten Rollos mit Kabelbindern fixiert.
Ärger über den Vermieter
Dadurch entstehe an sonnigen Tagen große Hitze in der Passage – ein Großteil der Decke besteht aus Glas. „Die Leute kommen ‘rein und werden von der heißen Luft erschlagen“, beschreibt Rüdiger die Situation. Daraus folge, dass nur die Stammkunden, die ihren Tee unbedingt brauchen, schnell in den Laden kommen und flugs wieder verschwinden. „Wir leben ja aber nicht nur von den Stammkunden, sondern auch von den Laufkunden!“, so Rüdiger. Doch davon verirrten sich kaum noch welche in die Apollo-Passage.
Und das sei nicht das einzige Problem. Ulrich Rüdiger kann viele Beispiele aufzählen, in denen der Vermieter sich nicht an Abmachungen gehalten habe – angefangen bei den Türen zur Beguinenstraße, die entgegen der Absprache immer geschlossen seien. Bezüglich der Beschattung, nun seit Juli halb fertig repariert, aber noch immer kaputt, heiße es nur, es bestehe kein Handlungsbedarf. Zunächst hatte Rüdiger deswegen sogar Unterschriften gesammelt – immerhin 40 kamen zusammen – doch letztlich entschied er sich doch für die Kündigung. „Ich musste handeln – im Sinne meiner Kunden und auch meiner Mitarbeiter“, erläuterte er.
Die Räume sind etwas größer
Von dem neuen Laden in der Schmidtstraße verspricht Rüdiger sich eine bessere Atmosphäre. Die Miete ist in etwa gleich und die Räume sogar geringfügig größer. Einen Außenbereich, in dem die Kunden ihren Tee gleich vor Ort genießen können, soll es hier dann geben. Eventuell, aber da ist er noch nicht sicher, auch einen kleinen Innenbereich mit Café-Charakter.