Schermbeck. . Im Oktober soll der erste Strom schon der drei riesigen Wind-Energie-Anlagen ins Netz eingespeist werden. Ein 80 Meter hoher Turm steht bereits.

  • Zwei der Anlagen haben eine Gesamthöhe von 180 Metern und bekommen einen kompletten Stahlrohrturm
  • Die Nabenhöhe liegt bei den kleineren Windrädern später bei 119 Metern, bei der größeren bei 139 Metern
  • Nach welcher Zeit sich die 13,5 Millionen Euro an Investitionen für die Gesellschafter rentieren, ist unklar

Rüste rüstet sich für seinen ersten Bürgerwindpark auf Schermbecker Gemeindegebiet: Weithin sichtbar wachsen in diesen Tagen drei Windkraftanlagen an der Grenze zur Stadt Dorsten, über dessen Loeweg täglich mehrere Baufahrzeuge von der Dorstener Straße aus zwischen die Maisfelder fahren, um die Baustellen für den Windpark zu erreichen.

Es geht voran an Baustelle im Windpark Rüste.
Es geht voran an Baustelle im Windpark Rüste. © Erwin Pottgiesser


Hier entstehen jetzt seit einigen Wochen drei Wind-Energie-Anlagen (WEA) der Firma Senvion – alle vom Typ „3.2M122“, jedoch mit zwei unterschiedlichen Höhen: Zwei der Anlagen haben eine Gesamthöhe von 180 Metern und bekommen einen kompletten Stahlrohrturm. Die Nabenhöhe liegt bei diesen kleineren Windrädern später einmal bei 119 Metern.

Von der dritten, der größten der drei Wind-Energie-Anlagen steht bereits ein 80 Meter hoher Turm in Betonbauweise. „Diese Anlage wird eine Gesamthöhe von 200 Metern erreichen und erhält einen Stahl-Beton-Hybridturm.

Der bereits fertig gestellte Betonturm wird durch zwei Stahlrohrsegmente mit 27 und 28 Metern ergänzt, so dass der Turm mit dem Turbinenhaus eine Nabenhöhe von 139 Metern erreichen wird“, erläutert Heiner Scholtholt, einer der beiden Geschäftsführer von „Windenergie Schermbeck-Rüste“.

13,5-Millionen-Euro-Investitionen aufgebracht

Alle drei Mega-Windräder haben einen Rotordurchmesser von 122 Metern und eine maximale Leistung von 3200 Kilowatt. Die Jahresstromproduktion des Windparks liegt voraussichtlich bei etwa 20 Millionen Kilowattstunden.

Die Einspeisevergütung ist über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt und für 20 Jahre festgeschrieben. „Da die Anlagen voraussichtlich im Oktober in Betrieb gehen, liegt die Einspeisevergütung bei 7.68 Cent pro Kilowattstunde“, ergänzt Scholtholt.

© Erwin Pottgiesser

Nach welcher Zeit sich die 13,5 Millionen Euro an Investitionen für die sieben Gesellschafter rentieren, könne Scholtholt nicht konkret vorhersagen: „Dies hängt auch maßgeblich von den Windverhältnissen und dem Wirkungsgrad der Anlagen ab.“

Die Bürgerbeteiligung werde über die Energiegenossenschaft Schermbeck mit ihren etwa 450 Mitgliedern gebündelt, überwiegend von Bürgern aus der Gemeinde selber.

„Auch Anwohner in unmittelbarer Nähe bekamen die Möglichkeit, sich zu beteiligen“, so der Geschäftsführer weiter.

Die Windkraftanlage 3.2M122 ist eine Produktion von Senvion SE, einer Firma aus Hamburg, die seit 2014 im Geschäft ist. Bei einer Windgeschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde nimmt die Windkraftanlage ihre Arbeit auf.

Die Abschaltgeschwindigkeit liegt bei 20 Metern pro Sekunde. Die maximale Drehzahl der drei Rotorblätter beträgt 11,3 Umdrehungen pro Minute.

Dienstag schaute Wolfgang Nikodem an der Großbaustelle vorbei, auf der um diese Zeit vier Arbeiter tätig waren. Nikodem ist Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordinator und wurde vom Bauherrn beauftragt, dort nach dem Rechten zu sehen. „Es ist alles in Ordnung und alles im Plan“, gab er bekannt.

Maschinenhaus und Flügel werden bald hochgezogen

Der gigantische gelbe Raupenkran „LR 1600/2“, der später das Maschinenhaus und die Flügel hochziehen wird, wartet bereits auf einem angrenzenden Feld. Freitag könnte er zum Einsatz kommen...