Wesel. . Seit September 2016 bieten Dorothee und Volker Dingebauer die ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit an. Sie wollen jetzt erweitern.
- Zwei Hausboote als schwimmendes Feriendomizil sind fast ständig ausgebucht
- Drei weitere sollen hinzukommen – sie werden mit einer Sauna ausgestattet
- Eines der Boote soll auch für Rollstuhlfahrer geeignet sein
Es ist ein kleines Paradies am Ufer des Diersfordter Waldsees. Wer einmal auf einer der Terrassen gesessen hat, die zu den beiden fest verankerten Hausbooten gehören, weiß das und kommt vielleicht sogar wieder. Diese Erfahrung haben Volker und Dorothee Dingebauer mit einigen ihrer Gäste gemacht, die sich teils schon zum zweiten Mal hier einmieteten.
Die neuen Namen stehen schon fest
Seit September 2016 bietet das Landwirtsehepaar diese außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit unterhalb der Straße Schüttwich in Bislich an. Und das erste touristische Resümee, das sie ziehen, ist gut. So gut, dass noch in diesem Jahr drei weitere Hausboote hinzukommen sollen, gleich hinter der „Biberburg“ und dem „Eisvogel“, wie die bisherigen Unterkünfte heißen. Als Namensgeber werden dann der Kormoran, der Haubentaucher und vielleicht die Flussseeschwalbe zu Ehren kommen, wie Volker Dingebauer im Gespräch mit der NRZ schon einmal verrät.
Möglich macht all das der Bebauungsplan Nr. 21 „Waldseeufer“, den der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause genehmigt hat. Gleich nach der öffentlichen Bekanntmachung werden die Dingebauers den Bootsbau bei der tschechischen Firma in Auftrag geben, die bereits die ersten Exemplare geliefert hat. Rein äußerlich sollen sie ähnlich aussehen, doch im Inneren wird es einen Unterschied geben. Denn statt des zweiten Schlafzimmers planen die beiden Bislicher nun mit einer Sauna, aus der man durch ein großes rundes Fenster aufs Wasser blicken kann.
Ein Boot wird barrierefrei
Schließlich haben die zurückliegenden Monate gezeigt, dass 80 Prozent der Gäste zu zweit oder gar ganz allein kommen. Das zweite Schlafzimmer ist dann für sie überflüssig, so dass nun der zur Verfügung stehende Platz anders genutzt werden soll und Paare beziehungsweise bis zu drei Personen eine weitere schöne Möglichkeit haben, diese besondere Stelle zu genießen.
Auch die Küche soll ein wenig kleiner ausfallen, allerdings ohne Einbußen bei der Ausstattung, und ein gemütliches Sofa wird Einzug halten, von dem aus der See beobachtet werden kann. Etwa Kormoran, Haubentaucher und Flussseeschwalbe, die hier ihr Vogelparadies gefunden haben.
Eines der neuen Hausboote möchte Familie Dingebauer so gut es geht barrierefrei gestalten, damit sich hier auch Menschen im Rollstuhl erholen können. Dazu sind breitere Türen und ein größeres Bad notwendig.
Im November könnten die Neuen da sein
Ist erst einmal die Öffnung zum großen See da, werden am Ende auch zehn kleine Boote hinzukommen. Zunächst denkt Dingebauer an ein Elektro- und ein Angelboot, aber auch Kanus, Segel- und Tretboote sind denkbar. Angler sind im Übrigen bereits einige dagewesen, die - wie die anderen Gäste auch - das ländliche Ambiente, den Ausblick und die Ruhe genießen. Nächste Woche reisen sogar Gäste aus der Schweiz an - dem Internet sei Dank. Aus Frankreich waren schon welche da, aus Bayern und auch aus Berlin. Viele kommen aber aus dem Ruhrgebiet oder gar aus unmittelbarer Nähe, um das Angebot einmal selbst zu testen.
Manche Familien mieten gleich beide Boote an, wobei es den Dingebauers am liebsten ist, wenn sie dies wochenweise tun. Nur selten bleiben Lücken von wenigen Tagen, die dann manchmal auch gefüllt werden können.
Im November, so die erste Schätzung der Auftraggeber, könnten dann also fünf Hausboote am Waldseeufer liegen. Die Dalben werden zuvor auf jeden Fall schon einmal für alle noch folgenden Boote gerammt. Egal, ob im Sommer oder im Winter, gemütlich wird es allemal, zur Not eben nicht auf der Terrasse, sondern am Kamin. Und wer die Produkte des Bauernhofs kennen lernen möchte, kann sich vor Ort mit Eiern und Milch eindecken, auch Apfelsaft wird vorgehalten und Brötchen werden, wenn gewünscht, geliefert. Einer Familie haben die Dingebauers vor ihrer Anreise auf deren Wunsch gleich den ganzen Kühlschrank befüllt, weil sie keine Zeit mehr zum Einkaufen hatte. „Aber das sind Kleinigkeiten, die machen wir gerne“, sagt Volker Dingebauer.