Wesel. . Normalerweise ist der Zutritt zum Kieswerk Ellerdonk untersagt – das wäre zu gefährlich. Am Wochenende waren Besucher aber willkommen
- Holemans zeigte Interessierten die neue Lkw-Beladestation und Siloanlage
- Besucher konnten erfahren und erfühlen, wie Kies gemischt wird
- Buntes Rahmenprogramm mit Spielen und Kanufahrten
Den Kiesabbau hautnah erleben – das machte die Firma Holemans mit dem Tag der offenen Tür im Kieswerk Ellerdonk in Bislich am Samstag möglich. Anlässlich der Fertigstellung der neuen Silo- und Lkw-Beladeanlage wurden rundherum auf dem weitläufigen Gelände Aktionen für Jung und Alt angeboten.
Direkt am Eingang konnte man an einer Führung durch die neue Anlage teilnehmen. Sie funktioniert automatisch per Chipkarte, ist über die Zufahrt an der Bislicher Straße zu erreichen und besitzt auch zwei Lkw-Waagen. Die Stelle der Beladung ist wegen des entstehenden Lärms eingehaust, die gesamte Anlage von einem Lärmschutzwall umschlossen.
Die Bandanlage schafft es, in etwa 100 Sekunden einen Lkw mit 18 Tonnen Fassungsvermögen zu füllen. Die sieben dazugehörigen Silos fassen jeweils 2000 Tonnen Kies in verschiedenen Körnungen. Befüllt werden sie per Band direkt vom Kieswerk Ellerdonk. So ist kein zusätzlicher Transport nötig.
Auch die Bandanlage der Silos ist aus Lärmschutzgründen eingehaust. Dank ihrer Hilfe kann die Firma Holemans ihre Kunden nun schneller und unkomplizierter beliefern, denn vorher wurden die Lkw in Diersfordt und Bergerfurth beladen. An diesen Standorten soll nun eine Umstrukturierung stattfinden.
Maschinen bestaunen und auch anfassen
Doch auch abseits des neuen Bauwerks gab es einiges zu entdecken. Das Technische Hilfswerk (THW) der Ortsgruppe Wesel stellte seine Fahrzeuge aus, ebenso hatten sie ihre neue Sandsackbefüllmaschine im Gepäck, die bei Demonstrationen ihre Leistung bewies. Auch die Feuerwehr zeigte einige ihrer Fahrzeuge. Außerdem stellte die Firma Holemans einige ihrer Arbeitsmaschinen, darunter eine Kettenraupe, einen Hydraulikbagger und einen Dumper mit entsprechenden Informationstafeln aus. So konnte das schwere Gerät, das im Alltag des Kieswerks unabdingbar ist, von ganz nah bestaunt werden.
Christin Wagner von der Firma Holemans vermutet: „Wahrscheinlich ist es auch das Interesse daran, was hinter den Kulissen passiert, das die Leute hierher zieht.“ Und es war dank des guten, beinahe zu warmen Wetters ordentlich etwas los: „Es war sehr gut frequentiert. Sogar schon vor der Eröffnung um 11 Uhr standen Besucher am Eingang.“
Kein Wunder, denn man konnte noch viele weitere Dinge erleben. Zum Beispiel auf eigene Faust die riesige Vorsiebstation besichtigen, die Kiessteine nach Größen trennt und sortiert. Passend zum sommerlichen Wetter wurden Kanutouren auf dem Ellerdonksee angeboten. Auf einem Barfußpfad konnte man über verschiedene Untergründe laufen und alles spüren, darunter gebrochenen Kies, Betonplatten und Feinsand. In großen Bottichen gleich daneben konnte Kies in verschiedenen Korngrößen und Zusammensetzungen von 0 bis 2 Millimetern bis hin zu 32 bis 100 Millimetern getestet werden. Eine Planwagentour zur Aufbereitungsanlage, eine Fotoausstellung und zahlreiche Informationsstände, beispielsweise über die tierischen Bewohner von Baggerseen, gab es ebenfalls.
Buntes Rahmenprogramm für Kinder
Die Kinder konnten sich zum Beispiel in einem riesigen Sandkasten und auf einer Hüpfburg austoben. Für Speisen und Getränke war natürlich auch gut gesorgt. Unter einer gespannten Plane wurden schattige Sitzplätze geschaffen, an die man sich mit kalten Getränken, Kaffee und Kuchen der Landfrauen Bislich, Wein oder auch Herzhaftem vom Grill zurückziehen konnte.
Für die musikalische Begleitung sorgte dabei die Band „Super-Jazz-Quartett“.