Wesel. . Der Charme der 50er Jahre ist endlich verschwunden und einem modern ausgebauten, barrierefreien Bereich mit viel Grün gewichen.
- Mehr als 13 Monate behinderte die Baustelle mitten in der Stadt den Verkehr
- Nun sind Kanalarbeiten und die groß angelegte Sanierung abgeschlossen
- Gut eine Million Euro haben alle Maßnahmen gekostet, für die auch die Anlieger zahlten
Die Anlieger werden aufatmen, dass Lärm und Staub vor ihrer Haustür nun endlich der Vergangenheit angehören. Und beim Blick aus dem Fenster werden sie sich freuen, wie schöne es aussieht und wie geordnet es nun dort zugeht.
Sitzgelegenheit kommt noch
Die aus den 50er Jahren stammende Brandstraße hatte die Sanierung dringend nötig. Nicht nur, dass der Bodenbelag stark zu wünschen übrig ließ, das ganze Ambiente im Parallelbereich zur Fußgängerzone war nicht mehr zeitgemäß. Jetzt ist alles barrierefrei gebaut, die Autos parken dank der Anregung von Anwohnern schräg in der Mitte und zwischendurch gibt es immer wieder grüne Inseln. 15 Bäume sowie Sträucher und andere Pflanzen fanden hier ihren Platz - als ein wichtiger Beitrag zum Mikroklima in der ohnehin sehr grünen Stadt Wesel. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, die Freitagmittag die Einweihung bei belegten Brötchen und Getränken vornahm, setzt darauf, dass nun auch Privateigentümer motiviert werden, das private bauliche Umfeld zu verbessern.
Was für Autofahrer sehr positiv ist: Die Parkplätze verfügen nicht nur über die in den Richtlinien festgelegte Breite von 2,50 Meter, sondern sind 2,75 Meter breit. Das ist beim Ein- und Aussteigen sowie beim Be- und Entladen sehr komfortabel. Was auffällt, sind die fehlenden Begrenzungen durch weiße Linien und Pflastersteine. Es ist das erste Mal, dass die Stadt sich für diese Lösung entschieden hat, wobei sie hier darauf setzt, dass vernünftig geparkt wird. Hinzu kommen noch breitere Behindertenparkplätze, die mit Blick auf die Bedürfnisse der Anwohner platziert worden sind.
Angebot für Radfahrer
In Höhe der Straße „Am Blauen Hahn“ ist nun eine E-Bike-Ladestation zu finden sowie acht Fahrradanlehnbügel und 16 Fahrradabstellplätze. Bei Bedarf soll es noch weitere geben. Hinzu kommt demnächst noch eine Sitzgelegenheit gegenüber vom Wasserturm.
Unterirdisch wurden rund 600 Meter neue Hauptkanäle im Straßenraum und nicht mehr in den Parkstreifen und Gehwegen verlegt, Steinzeug- und Betonrohre durch größere Kunststoffrohre ersetzt. Zudem sind die Schächte und Hausanschlüsse nun neu. Das anfallende Oberflächenwasser wird in Entwässerungsrinnen aufgenommen und über Straßenabläufe und Anschlussleitungen ins Kanalnetz geleitet. Auch die Straßenbeleuchtung ist eine neue in zeitgemäßer LED-Technik.
Frischekur auch für die Windstege
Im Zuge der Arbeiten im Herzen der Stadt erfuhr auch ein Teil der Windstege eine Frischekur. Es handelt sich um 45 Meter zwischen Fußgängerzone und Brandstraße, die noch nicht ausgebaut waren. Eine Erneuerung des Kanals war hier aber nicht nötig.
Alles in allem ergänzt die nun abgeschlossene Baumaßnahme die im Geschäftszentrum erfolgten Erneuerungen, wie die neu gestaltete Fußgängerzone und das bei Weselern sehr beliebte Fassadenprogramm.
>>>ZAHLEN UND FAKTEN
702 000 Euro hat allein der Straßenbau für die Brandstraße und die Windstege gekostet, 350 000 Euro wurden für den Kanalbau ausgegeben. Der städtische Anteil beim Straßenbau liegt bei 177 000 Euro, hinzu kommt eine Förderung von 291 000 Euro. Die Anliegerbeiträge betragen 234 000 Euro. Die Bauarbeiten starteten am 30. Mai 2016 und endeten am Dienstag.