Wesel. . Die Idee von einer Nutzungsänderung besteht schon lange. Mal war von einem Jugendgästehaus die Rede, nun geht’s um ein Lippezentrum.

  • Der Lippeverband möchte die Idee umsetzen und entwickelt unter anderem mit der Stadt Wesel ein Konzept
  • Dieses soll bis Anfang nächsten Jahres vorliegen und mit mehreren Partnern umgesetzt werden
  • Um alles zu realisieren, werden die vorhandenen Räume nicht ausreichen, ein Anbau ist vorgesehen

Veränderungen am Otto-Vorberg-Haus, dem Kanuheim an der Lippe und am alten Lippehafen im Ortsteil Fusternberg, sind schon lange im Gespräch. Jetzt wird der Lippeverband konkreter und spricht von einem Lippezentrum, das in dem in die Jahre gekommenen Gebäude entstehen soll. Dort, wo Kanuten und andere Gäste, die teils mit dem Fahrrad kamen, übernachten, könnte ein Ausstellungs- und Infozentrum zu Themen rund ums Wasser entstehen. Dazu soll ein Bildungs- und Gastronomieangebot entwickelt werden, wie gestern mitgeteilt wurde.

Anfang des Jahres war das Otto- Vorberg-Haus, das seit 1965 vom Kanuverband NRW und vom Verein Kanufreunde Lippe als Sport- und Schulungszentrum genutzt wird, schon einmal im Gespräch. Zu diesem Zeitpunkt stellte der Lippeverband, dem das Gelände und Gebäude nach dem geplanten Auszug der Kanuten Ende 2017 als Träger der Lippebauverwaltung zufällt, bereits erste Überlegungen für eine neue Nutzung an. Auch aus der Politik kamen Vorschläge. So setzte sich der damalige SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Meesters für eine solche Nutzung ein.

Ein Forscherlabor für Schulklassen

In Gesprächen mit der Stadt und dem Land habe sich herauskristallisiert, dass der Standort nahe der neuen Lippemündung sowie an der Römer-Lippe-Route als touristisch bedeutsamem Fernradweg und der künftigen naturnahen Emschermündung ideal ist, um wasserwirtschaftliche Aufgaben zu vermitteln und über Renaturierungsprojekte zu informieren. So könnte das künftige Lippezentrum ein Ort der Begegnung für das westliche Lippegebiet sowie das westliche Münsterland werden, zum Beispiel als Seminar- und Bildungshaus mit internen und externen Kursangeboten und Forscherlabor, auch für Schulklassen. Dafür werde eine gute Akzeptanz und Auslastung erwartet. Der im Werden begriffene Vorzeigefluss Lippe werde so auch zum Erlebnis- und Mitmachfluss.

Mit den vorhandenen Gebäuden wären diese Vorstellungen allerdings nicht umsetzbar, so dass eine bauliche Ergänzung nötig ist. Bis Anfang 2018 will der Lippeverband nun zusammen mit der Stadt Wesel und weiteren Partnern die Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit auf den Prüfstand stellen und ein Konzept entwickeln, wie diese Idee umgesetzt werden kann. Das Projekt Lippezentrum könnte auch in gemeinsamer Trägerschaft mehrerer Partner aus der Region umgesetzt werden, heißt es.