Schermbeck. . Drei Firmen kooperieren im Rahmen des von der Polizei empfohlenen Netzwerks „Zuhause sicher“. Sie ließen sich dafür aufwändig zertifizieren.
- „Das beste Sicherheitsprodukt bringt gar nichts, wenn es nicht richtg eingebaut ist“, so Thomas Stenkamp
- Ist alles sicher, bekommt das Gebäude eine Plakette der Polizei, die zuvor den Einbruchsschutz überprüft
- Schon im Jahr 2005 wurde das Netzwerk auf Initiative der Polizeibehörden ins Leben gerufen
Obwohl es sicherlich modernere Kommunikationsmittel gibt, markieren Kriminelle immer noch Häuser, beispielsweise mit Kreidezeichen.
So genannte „Gaunerzinken“ verraten etwa, was in einem Haus an Beute zu holen ist. Sie warnen aber auch vor bissigen Hunden oder Alarm-Anlagen. Diese Zeichen stechen meist nicht sofort ins Auge, dienen organisierten Einbrecherbanden aber häufig als Geheimcodes.
Eine Vorhut späht ein Haus und dessen Bewohner gründlich aus und hinterlässt vor Ort dann die Symbole, um nachfolgende Komplizen zu informieren. „So etwas gibt es wirklich, auch wenn viele meinen, das seien Märchen“, sagt Norbert Grewing.
Der Tischlermeister von der gleichnamigen Schreinerei stellte gestern seine Kooperation mit zwei weiteren Schermbecker Firmen im Rahmen des Netzwerks „Zuhause sicher“ vor. Denn in Zusammenarbeit mit der Sicherheitstechnik Stenkamp sowie dem Unternehmen „Bauen und Leben“ sorgt er jetzt für Kriminalprävention.
Diese drei Experten in Sachen Sicherheit haben sich zertifizieren lassen und werden jetzt sogar von der Polizei bei Informationen zur Einbruchsvorbeugung empfohlen, erläutert Grewing weiter.
Es kommt auch auf den richtigen Einbau an
„Wir machen Schermbeck sicherer“, sagt Thomas Stenkamp. Weshalb Experten beim Schutz vor Einbrechern so wichtig sind, zeigt er an einem Beispiel: „Das beste Sicherheitsprodukt bringt gar nichts, wenn es nicht fachmännisch eingebaut ist.“
Die drei Schermbecker Firmen haben sich also weiterbilden lassen, um in Sachen Sicherheit auf dem neuesten Stand zu sein. „Die Zertifizierung ist kein Jodel-Diplom“, ergänzt Udo Hribar, Niederlassungsleiter von „Bauen und Leben“.
Ist dann im Neubau alles nach den Normen sicher eingebaut – oder aber durch Nachbesserung auf den optimalen Stand gebracht, bekommt das Gebäude eine Plakette von der Polizei, nachdem diese den Einbruchsschutz überprüft hat.
Dass die Plakette „Zuhause sicher“ offenbar ihre Berechtigung hat, erläutert Norbert Grewing: „Im Jahr 2016 hatten 7000 Häuser in Deutschland diese Plakette – in zwei von ihnen wurde versucht einzubrechen. Natürlich waren die Einbrecher nicht erfolgreich.“
Man könnte also fast meinen, die Plakette ist – als Gegenstück zu den Gaunerzinken – ein Zeichen der Polizei an die Ganoven mit der Botschaft: „Hier ist ein Einbruchsversuch sowieso zwecklos!“
>>> EINE INITIATIVE DER POLIZEI
Das Netzwerk „Zuhause sicher“ ist ein gemeinnütziger Verein, der Bürger für die Wichtigkeit von Einbruch- und Brandschutz sensibilisieren möchte und ihnen Begleitung auf dem Weg zum sicheren Zuhause anbietet.
Schon 2005 wurde das Netzwerk auf Initiative der Polizei ins Leben gerufen. Kommunen, Handwerksorganisation, Unternehmen aus Handwerk, Industrie und Versicherungswirtschaft sorgen so für Kriminalprävention.