Kreis Wesel. Hobbygärtner in Hünxe, Schermbeck und Wesel öffneten am Wochenende ihre Türen für Besucher - auch Ruth und Gert Pattay in Wesel.
- Seit vielen Jahren öffnen Ruth und Gert Pattay ihren Garten in Wesel für Besucher
- Den sehe man dann einmal im Jahr mit ganz anderen Augen, so Ruth Pattay
- Die Begeisterung fürs Gärtnern hat das Ehepaar an die Kinder weitergegeben
Sollte Dornröschen irgendwann erwachen, dann wäre es wohl im Garten der Pattays. Lieblich-verwunschen liegt er am ehemaligen Fort Blücher. Nichts ist zu hören, außer dem Rascheln der Blätter im Wind und dem leisen Summen einer Biene. In den Beeten blühen schon zahlreiche Blumen, manch andere Knospen springen gerade erst auf. Eines wird schnell klar, wenn man durch die schmalen Wege zwischen den Beeten spaziert – die Pattays verstehen etwas vom Gärtnern. Davon konnten sich am Wochenende zahlreiche Gartenfreunde beim Tag der offenen Gartenpforte überzeugen.
Büdericherin sieht Garten dann mit anderen Augen
Ruth und Gert Pattay öffnen ihren Garten schon seit vielen Jahren für Besucher. „Es ist gut, so einen Punkt zu haben, zu dem der Garten besonders schön ist“, findet Ruth Pattay. Außerdem sehe sie den Garten auf diese Weise einmal mit ganz anderen Augen. „Anstatt immer nur auf ein Beet zu schauen und zu gucken, was noch getan werden muss, laufe ich dann mal zwei Tage lang im Garten herum und spreche mit Besuchern“, freut sich die Weslerin.
Wie viele unterschiedliche Blumenarten in ihrem Garten wachsen, können die Pattays längst nicht mehr sagen. „Eigentlich hat mich das immer mal interessiert. Ich wollte das schon immer mal katalogisieren“, erzählt Ruth Pattay. Das Zählen dürfte sich mittlerweile jedoch schwierig gestalten. Denn in ihrem Garten befinden sich allein über hundert verschiedene Arten von Rosen. Viele davon sind historische Rosensorten. Das erkennt man unter anderem an ihrem intensiven Geruch. „In zwei Wochen riecht hier alles nach Rosen“, freut sich Ruth Pattay.
Begeisterung fürs Gärtnern weitergegeben
Ihr Wissen über Pflanzen hat sich die Weselerin angelesen. Einen Geheimtipp fürs Gärtnern hat sie jedoch nicht. „Ich glaube, man muss einfach die Natur wahrnehmen“, meint Pattay. Als sie und ihr Mann 1980 auf das abgelegene Grundstück zogen, wuchsen im Garten lediglich Gras und ein paar Bäume. Noch vor einem halben Jahr war Ruth Pattay als Codierfachkraft im Krankenhaus tätig. „Zuletzt habe ich recht viel gearbeitet. Da pfuscht man dann auch schon mal im Garten“, gibt sie schmunzelnd zu. Die Besucher merken davon jedoch nichts. Sowohl die vielen Blumenbeete als auch das Gemüsebeet wirken perfekt gepflegt. In sauberen Reihen wachsen dort unter anderem Möhren, Zwiebeln, Lauch und Kartoffeln – alles, was das Herz begehrt.
Ihre Begeisterung fürs Gärtnern hat das Ehepaar Pattay inzwischen an seine fünf Kinder weitergegeben. „Früher waren sie manchmal genervt“, erzählt Ruth Pattay, „aber heute haben sie selber Gärten und rufen an, wenn sie Rat brauchen“.
>>> Info: Tag der offenen Gartenpforte im Rheinland
Neben den Pattays öffneten am vergangenen Wochenende auch noch andere Hobbygärtner in Hünxe, Schermbeck und Wesel die Pforten. Wer den Termin verpasst hat, hat am 17. und 18. Juni noch einmal die Gelegenheit, sich von verschiedenen Gärten in der Region inspirieren zu lassen.
Weitere Termine der offenen Gartenpforte sind der 22./23. Juli und 16./17. September. Insgesamt können Interessierte im Rahmen der Aktion dreizehn Gärten im Kreis Wesel bestaunen.