Wesel. . Für Karl-Ferdinand von Fürstenberg, neuer stellvertretender Geschäftsführer beim Träger des Marien-Hospitals, zählen nicht nur die Renditeziele.

Am Anfang seines Studiums habe er sich nicht vorstellen können, für ein Krankenhaus zu arbeiten, gesteht Karl-Ferdinand von Fürstenberg ein. Heute ist er mit Überzeugung für medizinische Einrichtungen tätig. Am Dienstag trat der Wirtschaftswissenschaftler seinen Posten als stellvertretender Geschäftsführer der pro homine gGmbH an - diese betreibt unter anderem das Marien-Hospital in Wesel und das Willibrord Spital in Emmerich.

Er freue sich auf die neue Aufgabe, besonders weil der in Wesel ansässige Träger mit rund 2700 Mitarbeitern ein Unternehmen mit kirchlicher Prägung und kein privater Betreiber ist: „Das entspricht eher meinem Naturell“, versichert der 36-Jährige, der mit seiner Familie in der Nähe von Köln lebt, an seinem ersten Arbeitstag.

Von Köln nach Wesel

Der vierfache Vater, aufgewachsen in Gelsenkirchen, hat nach seinem Studium zunächst fast vier Jahre lang bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers in Essen gearbeitet. „Das war für mich ein gutes Rüstzeug“, sagt er. Anschließend zog es ihn jedoch zu gemeinnützigen Einrichtungen: Zunächst als Assistent der Geschäftsführung beim Malteser Konzern in Köln, anschließend ab 2009 als stellvertretender Kaufmännischer Direktor bei der Malteser Rhein Sieg gGmbH und als Personalleiter im Kölner St. Hildegardis Krankenhaus, wo er 2010 Kaufmännischer Direktor wurde.

Nun steht der 36-Jährige mit seinem kaufmännischen Wissen an der Seite von pro homine-Geschäftsführer Dr. Dieter Morlock, der über die Komplettierung des Teams sehr froh ist. „Wir werden von den Erfahrungen, die Herr von Fürstenberg aus Köln mitbringt, profitieren“. Der „Neue“ in der Führungsriege wird sich um das operative Geschäft und den kaufmännischen Bereich kümmern.

Gespräche über Kooperationen

Aber nicht nur die Zahlen werden für Karl-Ferdinand von Fürstenberg im Fokus stehen - für ihn sei der kirchliche Hintergrund von pro homine ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des Arbeitsplatzes gewesen: „Wir stellen uns mit einem klaren ethisch-moralischen Anspruch dem Wettbewerb.“ Auch wenn die Rahmenbedingungen heute sehr auf Effizienz ausgerichtet sind, „die Menschen, die hier arbeiten, wollen in erster Linie Patienten versorgen“. Glücklicherweise lägen die Renditeziele in gemeinnützigen Häusern niedriger als in den privat geführten.

Damit die Existenz der Einrichtungen gesichert ist, sei allerdings auch eine Profilierung in bestimmten Schwerpunkten notwendig, erläutert Dr. Dieter Morlock. Das sei in Wesel zum Beispiel das Brustzentrum und die Traumatologie oder die Orthopädie in Emmerich. Damit sich die Häuser vor Ort nicht gegenseitig kannibalisieren, sei man im Gespräch zum Beispiel mit dem Evangelischen Krankenhaus in Wesel oder dem Klever Karl-Leisner Klinikum, um die Kooperationen und Absprachen untereinander verbessern zu können.

>> KRANKENHÄUSER UND SENIORENHEIME

Zur pro homine gGmbH gehören neben dem Weseler Marien-Hospital (427 Betten) und dem St. Willibrord Spital in Emmerich (293 Betten) neun Senioreneinrichtungen in Wesel, Emmerich, Rees und Voerde mit insgesamt 680 Wohnplätzen.
Dazu zählt auch ein Gesundheitszentrum, ein Reha-Zentrum und ein Medizinisches Vorsorge-Zentrum mit Standorten in Wesel, Xanten und Rees sowie eine ambulante kardiologische Reha.