Kreis Wesel. . Erst 2016 installierte die Kreispolizei eine neue Notruf-Anlage. Dennoch kann es auch in Wesel passieren, dass Notrufe scheitern.

Viele Notrufe bei den Leitstellen der Polizei in NRW gehen verloren, weil die Technik veraltet ist und Anrufe bei Überlastung nicht automatisch an die nächste Dienststelle weitergeleitet werden. Das räumte die Landesregierung jetzt auf Anfrage der FDP ein. Die Kreisleitstelle in Wesel verfüge über moderne Technik, versichert die Kreispolizei auf NRZ-Anfrage. Erst 2016 sei eine neue Anlage installiert worden, so Pressesprecherin Sabine Kunst. Dennoch komme es auch im hiesigen Bereich vor, dass Anrufer nicht durchkommen, wenn viele Notrufe gleichzeitig eingingen - zum Beispiel bei größeren Ereignissen, die von vielen Menschen beobachtet werden. In der Regel sind vier Beamte für die Notrufe im Dienst. Zu einer Überlastung komme es jedoch sehr selten - und wenn, sind meist vorher schon Meldungen zum gleichen Ereignis eingegangen.

Mobile Anrufer wechseln manchmal die Funkzelle

Es gibt laut Polizeipressestelle noch andere Gründe, warum ein Notruf in der Leitstelle scheitern kann. In erste Linie sind davon mobile Anrufer betroffen, die sich zum Beispiel im Auto fortbewegen und während des Telefonats in eine andere Funkzelle wechseln. Dann werde das Gespräch unterbrochen und an die nächste Kreisleitstelle weitergeleitet - für die Weseler Dienststelle gelten sie dann als „verloren“. Immer wieder gibt es laut Kreispolizei auch Anrufer, die den Notruf wählen und dann wieder auflegen.

Von Zeit zu Zeit erfasst die Kreisleitstelle Wesel die Zahl der eingegangenen und der missglückten Notrufe. Im Februar 2016 sind zum Beispiel nach Angaben der Polizei 7540 Notrufe eingegangen, 6747 davon wurden bereits innerhalb der ersten zehn Sekunden bearbeitet. In 348 Fällen gingen Anrufe verloren. Kommt man nicht sofort durch, sollte man es direkt wieder versuchen, so die Polizei.