Hünxe. . Volker Wischerhoff geht nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand. Kinder der Kita Waldstrolche besuchten ihn zum Abschied

  • Volker Wischerhoff kennt sein Revier und ist hier verwurzelt. Jetzt nimmt der 60-Jährige seinen Abschied
  • Generationen von Kindergarten- und Grundschulkindern haben ihn kennengelernt
  • Von nun an ist der Polizist aus Gahlen hauptamtlicher Opa – er hütet die Zwillingsenkel

Lauter kleine Waldstrolche drängen sich gestern um den Schreibtisch von Polizeihauptkommissar Volker Wischerhoff. „Und warum sind wir heute hier?“, fragt eine Erzieherin. „Weil ein Polizistmann in die Kur geht“, kommt es prompt. Na ja, fast. „Ich gehe in den Ruhestand“, erklärt der 60-jährige Wischerhoff den Kleinen.

Sicher in die Schule – der Polizist übte mit den Kleinen

Seit vielen Jahren geht er regelmäßig in den evangelischen Kindergarten „Die Waldstrolche“. Der Polizist – inzwischen vierfacher Opa – zeigt den Kindern, wie sie sicher die Straße überqueren können. In der Grundschule dann sieht man sich wieder, gemeinsam mit den Jungen und Mädchen übt Wischerhoff den sicheren Schulweg. Ein drittes Wiedersehen gibt es im vierten Schuljahr, wenn die Kinder kurz vor dem Wechsel zur weiterführenden Schule eine Radfahrausbildung bekommen.

Volker Wischerhoff ist einer von hier, seit vielen Jahren schon. Er lebt in Gahlen und kam 1982 nach Drevenack – da war die Polizeiwache gerade mal fünf Jahre alt. Anfangs im Wach- und Wechseldienst. Im Mai ‘97 wechselte Wischerhoff in den Bezirksdienst, kümmerte sich um die Verkehrserziehung, aber auch um Ermittlungen, Ordnungswidrigkeiten, Vollstreckungen und mehr.

Streife laufen, radeln und fahren. Da lernt man die Menschen und sein Viertel kennen. „Ein Thema waren immer die Wohnungseinbrüche“, sagt er. Da hieß es, Präsenz zeigen.

Jeder will einmal richtige Handschellen tragen

Einer wie Wischerhoff kennt das Dorf, die Menschen kennen ihn. Der sympathische 60-Jährige ist der klassische Schutzmann an der Ecke. Das hat viele Vorteile, aber auch Nachteile. Nach Ereignissen befragt, die besonders haften geblieben sind – in immerhin 40 Jahren Dienstzeit – muss er nicht lange überlegen. „Das waren die tödlichen Verkehrsunfälle.“ Über sie spricht der Polizist nicht gern. In einem Dorf, in dem jeder jeden kennt, sind auch die Verkehrsopfer keine Anonymen, es sind vertraute Gesichter.

Am Dienstag beschäftigt sich Wischerhoff erstmal mit seinen kleinen Gästen. Bilder haben sie ihm mitgebracht. Und wollen unbedingt ganz dringend einmal richtige Handschellen sehen. „Kein Problem.“ Oder doch? Der Polizeihauptkommissar kramt und sucht, schließlich zaubert er sie aus dem Streifenwagen herbei. Wer mag, kann sich „verhaften“ lassen — viele wollen und das Gekicher ist groß.

Jetzt wird der vierfache Opa die Zwillinge hüten

Freitag ist Dienstschluss. Dann kann Wischerhoff die Füße hochlegen. Oder? Eigentlich hat sich der Familienmensch einen neuen „Job“ ausgesucht: „Meine Tochter hat Zwillinge bekommen“, erzählt er. Mit den beiden Großen ist das eine Menge zu tun und allein kaum zu schaffen. So will Volker Wischerhoff sich jetzt erstmal um die Babys kümmern. Wickeln inklusive? „Klar, das ist kein Problem“, sagt er.