Wesel. . Erwin und Elfriede Moschüring sind fest in dem Weseler Stadtteil verwurzelt. Seit 1952 feiern sie jedes Erntedankfest mit

Erwin Moschüring und seine Frau Elfriede sind wohl das, was man Lackhausener Urgesteine nennen würde. Ihr ganzes Leben haben sie in dem Stadtteil verbracht, Erwin ist sogar auf dem Hof geboren. „Da ist mein Geburtshaus“, sagt der 85-Jährige und zeigt auf das alte Häuschen, während er über den Hof läuft. Heute lebt die Familie dort nicht mehr.

„Schon ein Jahr nach meiner Geburt haben meine Eltern das Haus hier nebenan gebaut, in dem wir jetzt wohnen“, sagt er. Das war 1932. „Damals war hier das Vieh, hinten die Kühe und vorne die Schweine“, erinnert sich Moschüring. Doch die Landwirtschaft, die Erwins Eltern und auch er eine Zeit lang betrieben, gibt es nicht mehr. Es hat sich viel verändert, und trotzdem erkennt man noch die Spuren von früher.

Bewirtschaftung des Hofes neben der Arbeit

So wie die ehemaligen Stallungen oder den Söller, der als Heuboden fungierte. Jetzt wohnt Gisela Lärz, eine von zwei Töchtern, mit ihrem Mann in dem ausgebauten Obergeschoss, Erwin und Elfriede sind ebenerdig zu Hause. Lange haben die beiden Rentner den Hof bewirtschaftet, und das neben der Arbeit. Als klar war, dass der Hof nicht mehr trägt, hat Erwin Moschüring für die Gemeinde Obrighoven gearbeitet, nach der Eingemeindung beim Tiefbauamt in Wesel. Das Vieh habe er einige Zeit später verkauft und das Land verpachtet.

Anstrengende, aber auch schöne Zeit

Eine anstrengende Zeit sei es gewesen, aber auch eine schöne. Besonders über die Fahrten mit den Pferden amüsieren sich die beiden immer noch. „Damals habe ich die Mastschweine auf einem Hänger, gezogen von Pferden, zur Schlachterei gebracht. Eins meiner Pferde kannte den Weg bereits vom Vorbesitzer und stoppte an jeder Gaststätte“, erinnert sich Erwin und lacht. Zur Zeit seines Vaters sei es nämlich üblich gewesen, auf dem Rückweg für ein Bier und einen Schnaps anzuhalten – um 6.30 Uhr morgens, versteht sich.

Erwin Moschüring werkelt viel im Garten

Auch die Erntedankfeste sind in guter Erinnerung. 1952 sei das Fest eingeführt worden, die beiden waren seither immer dabei. „Meine Frau war sogar zweimal auf dem Thron“, sagt Erwin stolz und zeigt ein Beweisfoto seiner Liebsten. Ohnehin ist das Ehepaar, das in zwei Jahren die Eiserne Hochzeit feiert, sehr aktiv. Erwin ist den ganzen Tag im Garten und seine Frau damit beschäftigt, ihn einzufangen. „Die Obstbäume pflücken sich ja nicht von selbst. Außerdem muss der Rasen regelmäßig gemäht werden“, kontert Erwin.