Wesel. Momentan geben sich die Künstler im Scala Kulturspielhaus die Klinke in die Hand. Diesmal ging es ziemlich weihnachtlich im ehemaligen Kino zu.
- Heinz Gröning entwickelt sich langsam zum Stammgast im Kulturspielhaus an der Wilhelmstraße
- Verschollen im Weihnachtsstollen - so heißt das vielsagende Programm rund ums Fest
- Geboten wurde ein kunterbuntes Quatsch-Programm mit Heiligabend-Fondue
Wenn der unglaubliche Heinz, alias Heinz Gröning, seines Zeichen Comedy-Ass schon zum dritten Mal in Jahresfolge nach Wesel kommt und das Scala-Kulturspielhaus voll mit Comedy-Fans füllt, dann ist das wohl wahre Liebe, die das Herz erwärmt und jeden Lachmuskel warmzittern lässt. Ins Dunkel des Bühnenraums trägt Heinz Gröning einen leuchtenden Schneekugel-Weihnachtsbaum im „Kitsch as Kitsch can“-Stil und spricht mit Siegerlächeln im Gesicht: „Zur Begrüßung möchte ich euch begrüßen mit einem weihnachtlichen Begrüßungslied, das weihnachtliches Begrüßungslied heißt!“ Da waren die ersten Lacher schon mal eingesackt.
Das Programm rankt sich natürlich rund ums Weihnachtsfest mit all seinen verschiedensten Facetten. Mit „Verschollen im Weihnachtsstollen“, so der Titel des kunterbunten Quatsch-Programms, bedient Heinz Gröning jedes bekannte und gerne auch unbekannte Klischee des Christfestes.
Typisches Weihnachtsessen
Erst mal muss das Publikum Fragen nach dem typischen Weihnachtsessen beantworten und ob es das Fest der Geschenke liebt oder hasst. Anfänglich wohl noch ein paar Berührungsängsten geschuldet, spielt sich der Unglaubliche Heinz und das Publikum warm. Während Heinz eine Krippe baut und dabei mit allerlei Kinohelden, zum Beispiel Godzilla oder den grünen Oger Shrek sowie einem Totenkopf mit Weihnachtsmütze ins Puppenspiel abdriftet, erfährt man, dass er beim Heilig- Abend-Fondue immer gleich mit drei Gabeln im heißen Fett Fleischstückchen gart.
Der Mama-backt-Song
Gemeinsam mit dem inzwischen bestens gelaunten Publikum singt er „Lasst uns froh und munter sein“ und den „Mama-backt-Song“. Gerne endet Heinz Gröning bei seiner Bühnenshow in der berühmten „Saturday Night Fever“-Pose. Klamauk in bester Folge gekonnt vorgetragen, das ist bei Gröning Programm und sicherlich kein Zufall. Begeistert hören die fast 200 Gäste im Scala-Saal eine moderne Version der Weihnachtsgeschichte. Ob Sprechen, Singen, Performen, Heinz Gröning nutzt immer den Überraschungsmoment. Seine wahre Leidenschaft scheinen Gedichte zu sein, denn er rezitiert nicht nur „Knecht Ruprecht“ in der Version seines Onkels, bei dem einem das Blut in den Adern gefriert. Gleich danach toppt er das mit seiner „Hip-Hop in the Hood-Version“ des Textes über Ruprecht. Und trotz aller Kritik am Weihnachtsfest, seinen Bräuchen und auch so mancher überdrüssig gewordener Tradition, spürt man die Liebe des Unglaublichen Heinz Gröning zu seiner Arbeit, zu seinem Publikum und zum Weihnachtsfest.