AUSSTELLUNG. Im Kloster Marienthal sind Werke von 13 Frauen und Männer vertreten. Eröffnung am Sonntag, Besichtigung an den Wochenenden.

HAMMINKELN. Das Kreuz steht im Mittelpunkt, und das ist naheliegend, im Kreuzgang des Marienthaler Klosters. "Kunst im Kreuzgang", eine Gemeinschaftsschau von 13 Kunsthandwerkern, Bildhauern, Malern und Designern aus der näheren und weiteren Umgebung, wird dort am Sonntag eröffnet. Für Experten wie Liebhaber ist die Ausstellung ein absolutes Muss.

Der Karmeliterorden und der Kulturkreis Hamminkeln als Veranstalter haben diesmal das Kreuz als Ausstellungsthema vorgegeben, nachdem sich die Künstler in den Vorjahren mit Bibelsprüchen ("Du sollst dir kein Bildnis machen"), Augustinus-Zitaten ("Wenn ich mich täusche, bin ich") oder Leitsätzen aus der Karmeliter-Tradition ("lectio - oratio - meditatio - contemplatio") auseinanderzusetzen hatten.

Zu der Frage, ob diese konkretere Vorgabe die künstlerische Arbeit leichter oder schwieriger gemacht habe, sagte Dietrich Weber aus Moers: "Das ist sicher bei allen unterschiedlich gewesen. Für mich war es leichter. Ich hatte sofort eine Idee, und das erforderliche Material lag schon bei mir in der Werkstatt bereit." Weber hat ein fast zwei Meter hohes Kreuz aus "hochfesten" Stahlplatten erstellt, die diverse Einschusslöcher aufweisen. Sie stammen glücklicherweise nicht aus einer kriegerischen Auseinandersetzung, sondern sind Relikte von Materialtests.

Die Werke der Künstlerinnen und Künstler sind so unterschiedlich wie ihre Techniken und die verwendeten Materialien. Ein durchsichtiges, drei Meter hohes Kreuz aus Acryl-Rechtecken von Irene Leister aus Simmerath schwebt gleichsam im Kreuzgang. Dagmar Kessler aus Schwelm hat das Vaterunser in kreuzförmiger Anordnung in schweres Lindlarer Gestein geschnitten.

Ingeborg Schmidthüsen aus Moers, die sich seit Jahren mit der künstlerischen Gestaltung von alten Büchern und Papier beschäftigt, hat die Seiten eines Gebetbuches so gefaltet, dass im Mittelpunkt ein Kreuz entstanden ist. Das "Blaue Kreuz" von Irena Spelleken aus Moers erinnert an einen - mit verschiedenartigen Utensilien gefüllten - Musterkoffer.

Helga Hanisch aus Emmerich, die einst lange Jahre im Dingdener Bahnhofsgebäude wirkte, ist ihrer bevorzugten Technik treu geblieben. Sie hat ein Kreuz aus "Papier, Wachs, Kunststoff und Acryl auf Holz" gestaltet. Bei den Objekten der übrigen Künstler kann man auch Eisen, Wachs, Folie, verschmolzenes Glas, Spiegel, Steinzeug und Fotos entdecken.