FREIZEIT. 40 Jahre leistete der Tiefengreifer Diersfordt gute Dienste im Waldsee. Jetzt wurde er ans Ufer gebracht, damit er Ausflügler begeistern kann. Veranstaltungen sollen ihn demnächst begleiten.

Ein neuer Blickpunkt an der Südseite des Diersfordter Waldsees: der Tiefengreifer von 1962. (Foto: Markus Weißenfels)
Ein neuer Blickpunkt an der Südseite des Diersfordter Waldsees: der Tiefengreifer von 1962. (Foto: Markus Weißenfels) © NRZ

WESEL. Er war der erste, der am Diersfordter Waldsee Kies und Sand ans Tageslicht befördert hat: der Tiefengreifer Diersfordt. 1962 nahm die Maschine ihren Dienst auf, vor etwa fünf Jahren lief die letzte Schicht.

Gestern ging's dann auf die vorerst letzte Reise, etwa 800 Meter über die Abgrabung ans Ufer. Nun liegt der Tiefengreifer Diersfordt nahe des Wanderwegs und kann von Ausflüglern bestaunt werden. In einer kleinen Bucht hat das historische Gerät, das ein wenig Industriegeschichte dokumentiert, seinen Platz gefunden. Es ist 20 mal 10 Meter groß und 14 Meter hoch. Das Gewicht beträgt 80 Tonnen. Einst holte der Bagger 300 Tonnen Sand und Kies pro Stunde aus dem Wasser, die heutigen Maschinen bewältigen mit 800 Tonnen fast die dreifache Menge. Demnächst wird ein Schild auf die Geschichte des Tiefengreifers hinweisen, der ausschließlich von einem Baggerführer bedient wurde: Adolf Daniel ist sein Name.

Rund um das museumsreife Stück sollen in Zukunft diverse Veranstaltungen stattfinden. "Wir möchten mehr Möglichkeiten für die Bevölkerung schaffen, den Bagger zu erleben", sagt Claudia Kressin, die für die Öffentlichkeitsarbeit der Holemans Gruppe zuständig ist. Allerdings müsse zunächst eine Konzeption erarbeitet werden. Alles soll auf die Natur abgestimmt und an die Umgebung angepasst sein. Musik, Theater, Open-Air-Kino, all dies gehöre zu den bisherigen Überlegungen. In dieser Saison werde daraus aber noch nichts.

Dass der Tiefengreifer Diersfordt schon länger nicht mehr im Dienst ist, beweist übrigens die zugehörige Rutsche. Dort hat sich die Natur ihren Weg gebahnt, wachsen bereits Klatschmohn und Hahnenfuß in der Rinne.ZUR ERHOLUNGSeit rund zwei Jahren gibt es parallel zur Mühlenfeldstraße auf dem Firmengelände des Diersfordter Waldsees einen kleinen Rad- und Wanderweg. Auf Infotafeln wird über den Naturschutz und die Freizeit rund um die Auskiesung informiert. Außerdem laden auf der Südseite der Abgrabung mehrere Bänke zum Verweilen ein.