GESCHICHTE. Heute vor 63 Jahren begann der Untergang der alten Hansestadt. Wesel wurde zum Trümmerfeld. Die 1,62 Millionen Kubikmeter Schutt waren erst 1959 komplett beseitigt.

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WESEL. Wer diesen Tag in Wesel erlebt hat, wird ihn sein Leben lang nicht vergessen. Heute vor 63 Jahren wurde Wesel zerstört, bei einem Großangriff von 100 Lancaster-Bombern, der um 16 Uhr die Stadt erschütterte. Rund 60 000 Kilo Bomben prasselten auf das einst so schöne Wesel hernieder und machten aus den Häusern ein Trümmerfeld.

Was bei diesem ersten Angriff nicht getroffen wurde, erledigten die Bomber bei den folgenden Flügen am 18. und 19. Februar 1945. Übrig blieb ein Bild der Verwüstung. Die Ruine des Willibrordi-Doms ragte aus der gespenstisch wirkenden Stadt heraus, die innerhalb kürzester Zeit in Schutt und Asche versunken war. Dem Blick von der Innenstadt zum Rhein stand nichts mehr im Wege. Mehr als 600 Weseler ließen bei den verheerenden Zerstörungen ihr Leben, hinzu kamen zahlreiche Soldaten.

Ab sofort existierte das alte Wesel nur noch in der Erinnerung. Wer nun in seine Heimatstadt kam, erstarrte. Doch die Menschen krempelten in dieser trostlosen Situation die Ärmel hoch. Ein Jahr nach der fast hundertprozentigen Zerstörung, bei der vor allem die Altstadt, die Mathenavorstadt, die Esplanade, das Schillviertel sowie fast alle Kirchen getroffen wurden, beschloss der Rat, Wesel wieder an der ursprünglichen Stelle aufzubauen.

Zu Beginn des Jahres 1946 lebten 1900 Menschen in einsturzgefährdeten Wohnungen, in Kellern, Baracken und so genannten Nissenhütten. Lediglich 186 Wohnungen überstanden den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Insgesamt waren 10 871 Bürger registriert, mehr als doppelt soviele wie noch 1945.

Um den 1,62 Millionen Kubikmeter Trümmern Herr zu werden, mussten zunächst notdürftig Straßen hergerichtet werden. Dann ging es an die Arbeit, mit Schaufeln und Baggern und natürlich mit der Hand. Bis 1959 dauerten die Aufräumarbeiten in der heutigen Kreisstadt, die ihr bisheriges Gesicht extrem veränderte und auch heute noch vielfach von der Architektur der 50er Jahre geprägt ist.Die Weseler Bürgerfunkgruppe "i-Punkt" erinnert am Sonntag, 17. Februar, um 19.04 Uhr auf der Frequenz von Radio KW an die Zerstörung Wesels. Bürgerfunker Jürgen Knorr kündigt historische Tondokumente an. Zudem kommen Zeitzeugen zu Wort, die sich erinnern. Die Sendung dauert 52 Minuten.