SENIOREN. Das Heim im Springendahl hat damit viel schneller als erwartet alle Pflegeplätze vergeben. Öffnung nach außen durch ehrenamtliche Helfer.

WESEL. Schneller als gedacht hat das St. Lukas-Heim in der Feldmark sein Belegungsziel erreicht. Der 75. Bewohner des Seniorenheimes ist Mittwoch eingezogen, berichtete Leiter Christof Lause. Grund genug, gestern Morgen mit einem Gläschen Sekt anzustoßen. Den passenden Rahmen bildete die Musikrunde, für die Josef und Renate Hußmann freitags extra aus Flüren kommen, um die Bewohner mit Klaviermusik zu unterhalten und sie zum Mitsingen zu animieren.

Das Ehrenamt spielt in der Senioreneinrichtung im Springendahl eine wichtige Rolle, erläuterte Christof Lause. Rund 20 Helfer engagieren sich für die Heimbewohner, gehen mit ihnen zum Wochenmarkt, organisieren Gottesdienste, übernehmen Einzelbetreuung und haben sogar schon eine Kochgruppe installiert. Das Pfarrer-ehepaar Kock und Pfarrer Herbert Werth halten regelmäßig Gottesdienste ab. Diese Öffnung des St. Lukas-Hauses nach außen schafft gleichzeitig eine angenehme familiäre Atmosphäre, freut sich der Leiter. "Wir haben hier ein offenes Klima. Denn mehr oder weniger alle sind gleichzeitig angekommen." Lause hat festgestellt, dass die Eingewöhnungsphase der Neuankömmlinge sehr kurz ist. Darüber hinaus werde die Cafeteria sehr gut angenommen, die Terrasse und der Garten ebenfalls. Auch die Verwandten der Bewohner fühlten sich im Haus gut aufgehoben.

Der 75. Bewohner war übrigens der 24. Mann, der ins St. Lukas einzog. "Wir haben damit eine sehr hohe Männerquote", erzählte der Heimleiter. Normalerweise seien lediglich 15 Prozent der Heimbewohner Männer. Im Springendahl hätten sich schon zwei "Männer-Stammtische" fest etabliert. Durch Angebote wie Skat oder Doppelkopf wollen die Mitarbeiter die Herren-Runden noch unterstützen. Die jüngste Bewohnerin ist 48, die älteste 97. "Das Durchschnittsalter liegt jenseits der 80", blickte Lause in die Statistik.

Dass die 75 Plätze nun belegt sind, bedeute nicht, dass keine Bewohner mehr aufgenommen werden, stellte der Heimleiter klar. "Wir haben immer wieder Senioren, die ausziehen. Einige, weil sie sich von einem längeren Krankenhausaufenthalt hier wieder erholt haben und sich fit genug fühlen, in ihre eigenen vier Wände zu ziehen. Oder weil sie in ein anderes Haus der Holding umziehen."

Die Holding "pro homine" ist ein gutes Stichwort. Das Marien-Hospital ist Träger der Einrichtung. Die Erfahrung in Sachen Seniorenheime habe dazu beigetragen, dass sich die 45 Pflegekräfte (plus sechs Mitarbeiter im sozialen Dienst) rasch auf die Anforderungen einstellen konnten, so Lause. Sowohl die Heimaufsicht als auch der Medizinische Dienst der Krankenkassen hätten bei ihren Überprüfungen gute Noten verteilt. (M.B.)