Hamminkeln. . Johannes Flaswinkel (Grüne) empfiehlt zur Lösung der Probleme mit nicht abfließendem Wasser einen Blick ins Nachbarland.
- Vor allem die Problematik am Graben Wolfstrang sorgt schon lange für Diskussionen
- Geprüft worden sei, ob Nebengewässer mit dem Graben verbunden werden können
- Verwaltung soll sich mit den Nachbarkommunen Rees und Wesel in Verbindung setzen
Die Starkregenereignisse in Hamminkeln beschäftigen auch ein halbes Jahr später noch die Ausschüsse. So ging es gestern im Betriebsausschuss unter anderem um Bürgeranträge zum Grundwasserstand in Mehrhoog.
Eine Grundwasserabsenkung durch die Stadt, um die Keller trocken zu legen, sei allerdings nicht geplant. „Es gibt ein Hochwasserschutzkonzept Issel, das auch das Gewässer Wolfstrang berücksichtigt“, heißt es seitens der Verwaltung.
Vor allem die Problematik am Graben Wolfstrang sorgt schon lange für Diskussionen.
Gräben überprüfen lassen
Bürger regten weiter an, Entwässerungsgräben – insbesondere den Wolfstrang – zu überprüfen und instandzusetzen. Für den Wolfstrang in Mehrhoog ist der Wasser- und Bodenverband Untere Issel Süd zuständig. Diesem sei der Bürgerantrag vorgelegt worden, hieß es. Nach Mitteilung des Verbandes sei der gesamte Verlauf des Wolfstranges überprüft worden, erklärte die Stadt. Die Arbeiten am Gewässer – auch in der Ortslage Mehrhoog – seien weitestgehend abgeschlossen.
Dies griff Johannes Flaswinkel von den Grünen trotzdem noch einmal auf: „Es stimmt, die Gräben wurden zwar weitgehend frei gemacht – trotzdem fließt der Wolfstrang nicht richtig. Die Holländer pumpen in den Gräben, wo es nicht läuft – da könnten wir uns ‘ne Menge abgucken.“ Und der Grünen-Politiker ergänzte: „Die Maßnahmen, die ergriffen wurden, sind noch nicht ausreichend.“
Problematik am Wolfstrang
Geprüft worden sei ebenfalls, ob Nebengewässer mit dem Graben Wolfstrang verbunden werden können. Darüber hinaus würden Maßnahmen zur Schaffung von Retentionsräumen im Verlauf des Wolfstranges in Zusammenhang mit der derzeitigen Erstellung des Hochwasserschutzkonzeptes Issel untersucht.
Flaswinkel äußerte aber auch noch eine ganz andere Befürchtung: „Wir müssen uns die Frage stellen: Warum läuft das Grundwasser nicht ab? Ist vielleicht durch den Kiesabbau ein uraltes Entwässerungssystem gestört?“
Einig war sich der Ausschuss, dass die Verwaltung sich mit den Nachbarkommunen (vor allem Rees und Wesel) in Verbindung setzten solle, um zu erkennen, warum das Wasser nicht so abfließt, wie es soll.
Bürger hatten zudem angeregt, dass eine gebäudebezogene Erhebung in Mehrhoog durchgeführt werden soll, die Art und Umfang der Schäden erfasst.
Dieser Anregung folgte der Ausschuss nicht. In den Jahren 2017 und 2018 sei aber eine Erneuerung der für die Steuerung der Regenwetterpumpen vorhandenen Schaltanlage vorgesehen, erklärte die Hamminkelner Verwaltung.
Ortstermin in Mehrhoog
In Kürze wird sich der gesamte Betriebsausschuss übrigens am Betriebspunkt in Mehrhoog ein Bild vor Ort von der Lage machen. Sonst müsste man vielleicht wirklich mal nach Holland schauen...