Hamminkeln. . Den Kunden gefällt das Marktkonzept, sie genießen den Plausch am Rande sowie Kaffee und Kuchen bei den Landfrauen

  • Auf dem Dorfplatz verkaufen die Erzeuger vor allem ihre eigenen Produkte
  • Wer Nektarinen aus Spanien kaufen möchte, sollte diesen Wochenmarkt meiden
  • Die Kunden bringen ihre eigenen Eierkartons mit zum Einkauf, der Umwelt zuliebe

„Kurz bei hier“, sagt Walter Bruns knapp auf die Frage, warum er Stammkunde auf dem Bauernmarkt Loikum ist und schiebt noch hinterher, dass ja es ja sonst nicht so viele Möglichkeiten gibt. Willkommen auf dem Bauernmarkt in Loikum. Fünf Stände, aber ein Sortiment, das sich sehen lassen kann. Findet auch Lukas Willing, der in diesem Jahr den Vorsitz des Vereins Rheinischer Bauernmarkt hat, in dem die Händler sich zusammen geschlossen haben und den Markt organisieren.

Nur Ware aus der Region und möglichst aus eigener Produktion. So lautet die Regel seit 2000. Danach werden die Stände auf dem Dorfplatz in Loikum, immer freitags von 14 Uhr bis 17 Uhr, ausgesucht. Wer spanische Nektarinen oder Kartoffeln aus Israel sucht, ist hier verkehrt.

Das Einkaufen ist wie früher. Gemütlich, mit einem Plausch und viel Beratung bei Bedarf. „Es ist hier alles etwas kleiner und geht ruhiger zu. Das liegt uns“, findet etwa Bernd Schrievers. Der Klever ist neu im Marktgeschäft, verkauft seit Jahresbeginn sein eigenes Gemüse und das Obst eines Kollegen. Früher war er im Schnittblumengeschäft, hat seinen Hof allerdings vor einiger Zeit umgestellt. Und ist nun ein glücklicher und Bauer und Händler. Als Letzterer preist er besonders seine Geschmackstomaten an: Klein sind sie, aber machen jede Menge Geschmack im Mund. „Mit anderen Sorten hab ich drei Mal so vier Ertrag, aber der Geschmack bleibt auf der Strecke“, erklärt Schrievers.

Der Geschmack, die Qualität und die Frische der Ware, die an den fünf Ständen an den Mann respektive an die Frau gebracht werden, sind auch für Elke Wißing einer der Gründe, warum sie bereits beim Marktstart bereit steht mir ihren Eierkartons, die sie, wie viele andere Kunden übrigens auch, extra mitgebracht hat. „Hier weiß man genau, wie lange die Eier im Topf sein müssen“, lobt sie die Qualität. Und direkt zum Marktstart ist sie bereits hier, weil „ich mich nachher noch im Garten sonnen will.“ Das hört sich doch nach einem guten Plan an.

Christof Schröer und seine Frau Birgit kommen zwar aus Bocholt-Liedern, machen aber immer wieder einen Abstecher zum Markt, wenn sie ihr Pferd, das in Dingden steht, versorgt haben. Vor allem Birgit Schröer als begeisterte Bäckerin kommt gern. Denn hier gibt es oft genug auch Knick-Eier, also frische Eier, die schon leicht beschädigt sind, für ihre Backkünste. Acht Cent nimmt Lukas Willing dafür, sonst würden sie im Abfall landen. Nachhaltigkeit ist wichtig.

Wichtig für den Markt sind auch die Landfrauen mit ihrem Café im Pfarrheim um die Ecke. „Hier kommen am späteren Nachmittag viele Radfahrer vorbei, kaufen noch etwas auf dem Markt und gehen zu Kaffee und Kuchen nach drüben“, erzählt Willing. Aktionen gibt es auch immer wieder. Zum Beispiel Herbstliches am 23. September.