Wesel. .

Der Duft von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte, lachende Kinder auf dem Karussell oder eine flotte Runde im Autoscooter prägten über Jahrzehnte das Bild der Büdericher Kirmes. Aber das Interesse der Schaustellbetriebe an dem dörflichen Höhepunkt ist seit langem rückläufig und damit auch das Angebot an klassischen Kirmesattraktionen.

Arbeitsgruppe Kirmes

„Wir konnten erstmals kein Fahrgeschäft mehr bekommen, da war uns klar, dass wir uns etwas anderes einfallen lassen müssen, um weiterhin eine Kirmes im Ort zu haben“, erklärt Hubert Gardemann von der Arbeitsgruppe Büdericher Kirmes. Die Arbeitsgruppe besteht aus Mitgliedern des Koordinationsausschusses aller Büdericher Vereine. Was die gemeinschaftlich auf die Beine stellen können, haben sie schon in der Vergangenheit bei diversen Straßen- und Polderfesten eindrucksvoll bewiesen.

Hoffnung auf Neustart

Frei nach dem Motto „Wir können auch Kirmes“ mobilisierte die Arbeitsgruppe um Hubert Gardemann die Vereinsmitglieder des Polderdorfes und machte sich an die Organisation der ersten „Büdericher Familien-Kirmes“. Das war im Januar. Ein halbes Jahr später stand ein Programm voller Attraktionen von dem sich die Veranstalter einen gelungenen Neustart erhoffen.

Das Augenmerk galt dabei vor allem den jüngeren Dorfbewohnern. „Wir wollten den Kindern und Jugendlichen etwas bieten und das zu kleinen Preisen, damit auch wirklich alle was davon haben“, berichtet Gardemann.

Neben der fast schon obligatorischen Hüpfburg sollen zum Beispiel ein mobiler Kletterparcours, ein historisches Dampfkarussell und eine Schiffschaukel aus Oma und Opas Zeiten das Interesse der Kleinen anregen. Die Aufgabe des Schiffschaukelbremsers teilen sich die Mitglieder des örtlichen Heimatvereins, die auch dafür gesorgt haben, dass der Zauberer Phil Schmitz am Samstagnachmittag Tücher verschwinden und Fische erscheinen lässt.

Prummetat-Saison

Grundschulen und Kindergärten sorgen für einen spannenden Luftballonwettbewerb, Mitglieder des Sportvereins stellen eine „künstlerische Zirkustruppe“, die „Frauengruppe Bürk“ sorgt für die Salatbar und die Rentnergemeinschaft kocht Kaffee zum Pflaumenkuchen, mit dem KfD und evangelische Frauengemeinschaft die „Prummetat-Saison“ einläuten.

„Es ist wirklich toll, wie sehr sich die Büdericher Vereine für unsere Kirmes einsetzen“, freut sich Hubert Gardemann. Dazu gibt es eine Premiere, auf die sich vor allem die Liebhaber des Gerstensaftes freuen dürfen: Passend zur Kirmes stellt Braumeister Walter Hüsges das „Büdericher Polderbier“ vor.