Wesel. . Es kommt nicht so oft vor, dass zu einer Familie sieben Kinder gehören. Doch bei den Kreihslers ist das so. Samuel erblickte am 5. Februar in Wesel das Licht der Welt - als siebtes Kind.
- Für das siebte Kind übernimmt der Bundespräsident, wenn es gewünscht wird, die Ehrenpatenschaft
- Bei Samuel Kurt Kreihsler aus Wesel ist das der Fall
- Neben einer Urkunde gab es 500 Euro und eine Autogrammkarte
Das war selbst für Bürgermeisterin Ulrike Westkamp ein ganz besonderer Termin. Denn in ihrer fast zwölf Jahre währenden Amtszeit konnte sie erst zum zweiten Mal einer Familie die Patenschaftsurkunde und das Patengeschenk des Bundespräsidenten überreichen. Beides, und dazu noch die Ehrenpatenschaft des Staatsoberhaupts, gibt es, wenn das siebte Kind geboren und dies entsprechend beantragt wird, was nicht allzu oft der Fall ist.
Jetzt war es mal wieder so weit: Samuel Kurt Kreihsler erblickte am 5. Februar 2016 im Weseler Marien-Hospital das Licht der Welt, als Sohn von Jennifer Lee und Christian Kreihsler - das siebte Kind für sie, das fünfte für ihn. Und so gab es nicht nur die Urkunde, sondern auch noch eine Autogrammkarte von Joachim Gauck sowie einen Scheck in Höhe von 500 Euro.
Samuel beobachtete die Dinge um sich herum weitgehend gelassen auf dem Arm seiner Mutter. Mit hellwachen Augen schaute sich der gut sechs Monate alte Nachwuchs im Sitzungszimmer des Rathauses um und freute sich vor allem über den kleinen Stoffesel, den die Bürgermeisterin ihm überreicht hatte.
Das Ganze wurde natürlich interessiert von den Geschwistern verfolgt, von denen Kate (21), die in den USA studiert, und Elias (19) nicht dabei waren. Dafür freuten sich Charley (4), Jane (7), Lydia (8) und Steven (10) mit ihrem Bruder. Wie das so ist, mit so vielen Geschwistern, wollte Ulrike Westkamp von dem Quartett wissen. „Lustig“, kam die Antwort ganz spontan von Lydia, wogegen Steven es „sehr anstrengend“ findet.
Familie Kreihsler ist vor drei Jahren von Dinslaken nach Wesel gezogen, weil sie in Blumenkamp das gewünschte 200 Quadratmeter große Haus gefunden hat. Hier wachsen die Kinder zweisprachig auf, wobei meistens englisch gesprochen wird. Denn Mutter Jennifer Lee ist Amerikanerin, Vater Christian Österreicher. Er stammt aus Wien und lernte seine Frau bei einer Probe für die Westside Story in Düsseldorf kennen. Schließlich sind beide studierte Musiker. Jennifer Lee fasste sich nach mehreren Treffen in der Kantine ein Herz und fragte ihn direkt und unverblümt nach seinem Namen und ob er denn verheiratet ist. Was folgte, ist bekannt...
Während sie sich vor allem um die Kinder kümmert, ist er als Geiger bei den Duisburger Philharmonikern aktiv. Dabei kommt Hausmusik mit Freunden und Nachbarn nicht zu kurz. Steven erhält als Erster Klavierunterricht von seiner Mutter und ansonsten gelten strenge Regeln. So herrscht von montags bis freitags nicht nur Fernsehverbot, auch elektronische Medien dürfen erst ab Freitagabend genutzt werden. Und so geht die Familie gern und viel spazieren. Gerade sind alle aus Wien von einem Besuch der Oma zurückgekehrt, und bald geht es für die meisten ohnehin wieder in die Schule.