Wesel. . Das Isselhochwasser war das beherrschende Thema im Betriebsausschuss

Noch immer stehen in Hamminkeln große Teile landwirtschaftlicher Flächen unter Wasser. Die Folgen des Starkregens in Verbindung mit dem Isselhochwasser sind nach wie vor gut zu sehen. Im Betriebsausschuss wurde nun überlegt, wie den betroffenen Landwirten (und auch Privatpersonen) geholfen werden kann, vor allem aber vorausgeblickt, wie künftig mit vergleichbaren Wetterlagen umgegangen werden soll.

Damit das Wasser jetzt abfließen kann, müssen aktuell auch die kleinen Gräben gereinigt werden – dies ist jedoch erst seit dem 15. Juni erlaubt. Dann kam die Frage auf: „Was machen die Bauern mit verfaultem Heu?“ Eine Lösung könnte sein, wenn dies getrocknet ist, es kontrolliert zu verbrennen. Dazu muss aber eine Genehmigung des Ordnungsamtes vorliegen.

Um sich vor künftigem Hochwasser besser schützen zu können, sei es nun vor allem wichtig (Polder-)Flächen bereitzuhalten, auf denen man das Wasser „parken“ könne, betonten mehrere Redner.

Tenor war immerwieder: Jetzt müsse man die Landwirte mit ins Boot nehmen und ihnen klarmachen, dass es ja auch in ihrem Interesse ist, wenn sie ihre Grundstücke zur Verfügung stellen. Von drei bis fünf Millionen Kubikmeter Wasser, die aufgenommen werden müssten, war die Rede. Und klar war auch: „Die Betroffenen müssen natürlich finanziell entschädigt werden“, wie Michael Fastring, der Leiter des Fachdienstes Umwelt beim Kreis Wesel, erläuterte.

Berücksichtigt werden müsse bei der Suche auch, ob zusätzliche Dämme nötig seien und ob die Autobahn gefährdet sei.

Bürgermeister Bernd Romanski berichtete von seinen Gesprächen mit den Landwirten, er habe den Eindruck, dass die Bereitschaft steige, Flächen zur Verfügung zu stellen. Welche Gebiete sich genau dazu anbieten, im Ernstfall gezielt geflutet zu werden, wird zurzeit geprüft.

Im Oktober vergangenen Jahres wurde bereits ein Hochwasserschutz-Konzept in Auftrag gegeben, das bis Ende des Jahres stehen und dann möglichst zügig umgesetzt werden soll. Viel weiter ist man schon in Marienthal, wo 2,7 Mio Euro investiert werden, um die Landschaft behutsam aber effizient umzugestalten und anschließend unter anderem einen besseren Hochwasserschutz zu haben.

Übrigens gebe es eine Solidargemeinschaft der angrenzenden Gemeinden, die ebenfalls an der Issel liegen, aber weniger vom Hochwasser bedroht sind: „Auch Raesfeld, Schermbeck und Hünxe sind bereit, sich finanziell an dem Hochwasserschutzkonzept zu beteiligen“, verkündete Fastring.