Wesel. . Andreas Efthimiou und seine Frau Niki feiern in dieser Woche das 30-jährige Bestehen ihres griechischen Restaurants „Hellas“ am Großen Markt in Wesel.
Es passiert Andreas Efthimiou und seiner Frau Niki immer wieder, dass sie auf der Straße von Fremden angesprochen und gegrüßt werden. Klar, die beiden sind halt vielen in der Stadt bekannt. Schließlich betreiben sie gemeinsam ihr Restaurant Hellas am Großen Markt. Und dort gehen viele Weseler ein, um die griechischen Speisen zu genießen. Schon seit 30 Jahren läuft das Geschäft, und die Efthimious freuen sich über die Treue ihrer Gäste. Dass da der ein oder andere gar nicht den richtigen Namen weiß, sondern in der Stadt „Hallo Herr und Frau Hellas“ sagt, das nehmen die herzlichen Gastronomen mit Humor.
In der westgriechischen Stadt Agrinio ist Andreas Efthimiou aufgewachsen. Vor 30 Jahren kam der heute 57-Jährige nach Wesel – eigentlich nur, um seinen Bruder zu besuchen, der damals schon in Deutschland lebte und als Gastronom arbeitete. Damals habe es am Großen Markt bereits ein griechisches Restaurant gegeben, erinnert sich Efthimiou. „Allerdings wollte der Betreiber aufhören und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, den Laden zu übernehmen.“ Er brach in der Heimat seine Zelte ab und kam an den Niederrhein.
Mittlerweile fühlt sich Andreas Efthimiou längst heimisch in der Hansestadt. Anfangs sei es allerdings nicht einfach gewesen, erinnert er sich. Das habe aber nicht etwa an den Weselern gelegen. „Nein, die haben mich wahnsinnig toll aufgenommen“, erinnert er sich. Doch mit der deutschen Sprache hatte der Grieche anfangs so seine Schwierigkeiten. Gut, dass nicht nur sein Bruder, sondern auch Cousin Panagiotis Karantzinis schon in Wesel lebte und dem jungen Efthimiou bei Behördengängen, Arztbesuchen und beim Deutschlernen zur Seite stand. „Im Restaurant hatte ich zudem eine Mitarbeiterin, die für mich übersetzt hat“, sagt der 57-Jährige. „Und sehr geduldige Gäste.“
Unterstützung der anderen Art fand Andreas Efthimiou während eines Heimaturlaubs in Griechenland. Dort lernte er nämlich seine Frau Niki kennen. 24 Jahre ist es nun her, dass sich die heute 47-Jährige entschloss, mit ihrem Liebsten nach Deutschland zu gehen und das Restaurant mit ihm gemeinsam zu betreiben. Zwei Kinder bekam das Paar, mittlerweile 23 und 20 Jahre alt. Beide seien quasi im Restaurant aufgewachsen, erzählt ihre Mutter Niki. „Und sie helfen auch heute noch am Wochenende.“ Auf diese Weise lasse sich Familie und Arbeit toll miteinander verbinden, ergänzt Andreas Efthimiou. Bis vor vier Jahren lebte die Familie direkt über dem Restaurant. „So, dass unser Laden für uns fast zum Wohnzimmer wurde“, sagt der Chef. „Mehr als nur ein Arbeitsplatz, es war und ist immer noch unser Lebensmittelpunkt.“
Fünfmal mussten die Efthimious in den vergangenen 30 Jahren ihren Laden renovieren, ansonsten sind sie ihrem Konzept, ihrer Küche und sich selbst immer treu geblieben. So wie viele Stammgäste ihnen. Liebhaber von Gyros, Souflaki und Bifteki kommen ebenso regelmäßig in das zentral in der Innenstadt gelegene Restaurant wie auch Stammtische, die sich teils schon seit 20 Jahren dort treffen. Mit ihren treuen Gästen und denen, die es noch werden möchten, feiern Andreas und Niki Efthimiou am Samstag, 25. Juni, das 30-jährige Bestehen ihres Restaurants.