Wesel. .
Viele Jahre hat Kuno Lange in Hamminkeln und Wesel gearbeitet und sowohl auf dem Kornmarkt als auch auf dem Großen Markt seine Spuren hinterlassen. Schließlich stammen die Figuren am Kornmarktbrunnen und das Heresbachdenkmal von dem Künstler, der einst im Hamminkelner Bahnhof zu Hause war. Seit 18 Jahren liegt seine Wirkungsstätte mittlerweile in Mülheim, doch die Verbindung zum Niederrhein hat er immer gehalten.
Nun also stellt er seit langer Zeit mal wieder seine Werke in Wesel aus. Während er im Restaurant Art Stahlplastiken, Akt-, sowie Wachs- und Pastellzeichnungen und collageartige auf Holz gemalte Bilder zeigt, sind es in der Weinzeit in der City neben den Gemälden auch Keramiken. Hier war der 1950 in Dortmund geborene Folkwang-Absolvent vor vier Jahren schon einmal zu Gast. „Es ist schön, in diesem intimen Rahmen auszustellen“, sagt er.
Besonders auffallend ist der „Idealist“ im Art, eine rostige Figur, die ihre Hände zum Himmel streckt. Das tut sie allerdings nicht etwa flehend, sondern um ihren Idealen nahe zu kommen, erläutert Kuno Lange, der auch noch einen „Wächter“ und einen „Verlierer“ kreiert hat. All seine Arbeiten wollte Lange eigentlich im offenen Hänger nach Wesel kutschieren - angesichts des unbeständigen Wetters keine gute Idee. Und so half ihm ein Weseler Freund und Mäzen und brachte die Werke ganz komfortabel im Bus in die Hansestadt. Dort stehen und hängen sie nun bis zum 7. November und werden am Ende vielleicht noch mit einer Finissage gewürdigt. Doch das steht noch nicht fest.
Fest steht aber, dass Kuno Lange nach wie vor sichtlich Freude an der Arbeit und am Erschaffen hat. „Mich reizt das Weitermachen, das im Fluss bleiben.“ Kreativsein ist nahezu überall sei Ding. Ob beim Malen, bei der Bildhauerei oder in seinem Garten. Auf dem 4700 Quadratmeter großen Areal hat Kuno Lange seine Idealform von einem Garten und von der Landschaft verwirklicht, sagt er. Und wie sieht das Ganze nun aus? „So als ob der Mensch nicht eingegriffen hätte.“ Hat er aber. Denn gern setzt er trotzdem den einen oder anderen Akzent. Hier eine Waldmeisterpflanze, dort ein Gräserbüschel, bis das perfekte Bild in der Natur entstanden ist.
Möglicherweise können Lange-Fans Garten und Atelier irgendwann kennen lernen. Wenn es genügend Interessenten gibt, würde der Künstler so etwas anbieten. Doch jetzt ist er ja erst einmal in Wesel vertreten, mit dem schlichten Ausstellungstitel „Skulpturen und Bilder“.