Moderne Technik im Kuhstall: Minster Eckhard Uhlenberg ließ sich auf dem Hof von Egon Stuhldreier den Melkroboter zeigen. Foto: Ralph Heeger
Moderne Technik im Kuhstall: Minster Eckhard Uhlenberg ließ sich auf dem Hof von Egon Stuhldreier den Melkroboter zeigen. Foto: Ralph Heeger © WAZ

Egon Stuhldreier lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Auch der niedrige Milchpreis lässt den Landwirt nicht resignieren. Der Gahlener hat investiert, glaubt daran, dass der Preis für die Milch bald wieder steigen wird. Der Landwirt hat sich einen Melkroboter angeschafft. Statt morgens und abends die Tiere in den Melkstand zu treiben und das Geschirr anzulegen, läuft nun im Stall fast alles automatisch. Davon hat sich gestern NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg bei einem Ortstermin der CDU Schermbeck überzeugt.

Und Uhlenberg zeigte sich optimistisch, dass der Milchpreis in den nächsten Monaten wieder steigen wird. Das sei kein Wahlkampfgetöne, versicherte Uhlenberg. Das haben ihm Agrarwissenschaftler berichtet. Egon Stuhldreier teilt diese Einschätzung. Er setzt darauf, dass der Verbrauch von Milchprodukten wieder ansteigt. Ändere die Lebensmittelindustrie ihre Rezepturen, würde die Milch-Nachfrage zudem nach oben gehen.

Ein Milchstreik sei im Moment das schlechteste Mittel, um die Situation der Landwirte zu verbessern, so Stuhldreier. „Der Streik hat uns geschadet. Als die Preise hochgingen, hat der Verbraucher nichts mehr genommen”, erklärte der Landwirt, der für die CDU im Rat der Gemeinde sitzt.

Familie Stuhldreier bewirtschaftet einen Hof, zu dem 53 Hektar Grünland und 22 Hektar Acker gehören. Rund 60 Kühe stehen im Stall. Pläne die Zahl auf 120 zu erhöhen, hatte Egon Stuhldreier vor einigen Jahren aufgegeben. Und: „2008 stellten wir uns die Frage, wie es weitergeht. Wir entschieden uns für den Roboter”, berichtete er. Seit Februar wird der eingesetzt. Anhand eines Sensors an einem Halsband wird die Kuh erkannt. Von alleine kommen die Tier aber nicht. Das Kraftfutter, das sie während sie gemolken werden, erhalten, lockt die Kühe an. Über die Menge wacht der Computer ebenso, wie über die abgegebene Menge. Egon Stuhldreier ist zufrieden, die Tiere haben keine Probleme mit der Maschine. Und der Ertrag hat sich erhöht. Gegenüber den zwei täglichen Melkvorgängen mit der alten Anlage, landen nun pro Kuh zehn Liter mehr im Tank.

Eine vielleicht bei einigen Milchbauern bestehende Hoffnung, hat Minister Uhlenberg erstickt. „Es gibt nicht den geringsten Hinweis darauf, dass die Frage der Milchquotenabschaffung noch offen ist. Die Regelung wird 2015 auslaufen.”