Wesel. . Bis 2013 war die Brisürenkasematte im Preußen-Museum mit Weseler Festungsgeschichte gefüllt. Dann musste sie wegen diverser Schäden geschlossen werden.
Der Traum vom eigenen Museum wird in Zeiten, in denen jeder Cent mehrmals umgedreht werden muss, wohl noch eine ganze Weile ein Traum bleiben. Zwar hat die Stadt Wesel mit dem Centrum und der darin befindlichen Schatzkammer sowie mit dem Schill-Museum im Zitadellen-Haupttorgebäude zwei Ausstellungsbereiche, doch ein großer Teil kunstvoller Schätze bleibt mangels Möglichkeiten nach wie vor im Verborgenen. Dass seit drei Jahren auch die kleine Abteilung zur Festungsgeschichte innerhalb des Preußen-Museums dicht ist, macht die Sache nicht besser. Zu hohe Luftfeuchtigkeit sowie bauliche und museumstechnische Mängel machten eine Schließung nötig.
222 000 Euro sind nötig
Jetzt, wo das Preußen-Museum bald wieder öffnet, denkt die Stadt über eine Sanierung der Brisürenkasematte nach, die im Untergeschoss des Gebäudes zu finden ist, fein abgetrennt durch gläserne Türen. Rund 222 000 Euro soll das Ganze kosten, so hat es Architekt Eckhard Rosenauer aus Hennef errechnet, der für die Sanierungsarbeiten im Preußen-Museum zuständig ist. Mit einer Förderung von 83000 Euro wäre 2018 zu rechnen.
„Die einmalige Möglichkeit, Präsentationsmöglichkeiten für die Schätze der Stadt zu schaffen, sollte für die Sanierung der Brisürenkasematte genutzt werden“, heißt es in den Unterlagen des Fachausschusses (siehe Box). Schließlich verfüge das Städtische Museum über einen wertvollen Bestand an Kunstwerken und geschichtlich interessanten Objekten. Ein hoher Kostenfaktor ist vor allem die Herstellung des Brandschutzes. Je nach Ausführung wird die damit verbundene Erneuerung der Glastüranlage zwischen 92000 und 99000 Euro teuer. Die Türen stellen übrigens die Eigentumsgrenze zur gemeinsam genutzten Eingangshalle dar – hinter dem Glas ist städtisches Territorium, davor der Bereich des Landschaftsverbands.
Der Rat muss entscheiden
Die kleine Abteilung zur Festungsgeschichte Wesels wurde 1998 eröffnet. Sie beherbergte Dokumente, Gebrauchsgegenstände, Waffen sowie Karten und Bilder. Gezeigt wurde die Entwicklung von der mittelalterlichen Stadt bis zur Entfestigung Ende des 19. Jahrhunderts. Für die Einrichtung gab es damals öffentliche Mittel, außerdem stellte die Stadt 100000 D-Mark für die Elektroarbeiten, den Fußboden und die museale Einrichtung bereit.
Ob die Sanierung der westlichen Brisürenkasematte am Ende tatsächlich angegangen wird, darüber muss letztlich der Weseler Rat entscheiden.