Hamminkeln. . In Mehrhoog hatten sie die vielen Helfer zu einem Grillfest eingeladen. Es gab nicht nur Kulinarisches, sondern auch Musik, Tanz und natürlich viele Gespräche – ein Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen

Wenn man zu einem Grillfest einlädt, ist es schon fast üblich, dass jeder etwas mitbringt. Hier ein Salat, hier ein Baguette und natürlich dürfen auch das Fleisch und die Getränke nicht fehlen. Bei einem „klassischen deutschen“ Grillfest bestehen die Salate meistens aus Kartoffeln oder Nudeln.

Was passiert, wenn das Publikum international ist, konnte man am Samstagabend erleben. Da luden die Flüchtlinge aus Mehrhoog zu einem offenen Grillabend. Mit allem, was dazu gehört.

Aya aus Aleppo sorgte für Gesang

Die elfjährige Aya singt einen Song nach dem anderen. Sie gibt das Mikrofon kaum noch aus der Hand. Über Lautsprecher sind die Musik und ihr Gesang auch draußen zu hören. Natürlich auf Arabisch.

Die Musik hat Aya dem DJ einfach mitgebracht. Alles unkompliziert. Aya kommt aus Aleppo. Nun ist sie in Mehrhoog und ihr Deutsch wird auch immer besser. „Die Kinder können meistens schon schnell recht gut Deutsch“, erzählt Michael Möllenbeck. Er ist Leiter des Teams „Halle“ und hat alle möglichen organisatorischen Hilfestellungen gegeben, als die Flüchtlinge in Mehrhoog ankamen und in der Hogenbuschhalle Zuflucht fanden.

Kurz nach Ostern erfolgte dann für rund 160 Flüchtlinge der Umzug in Gebäude an der Handwerkerstraße und in der Kreuzstraße – unterstützt und begleitet von zahlreichen Helfern. Menschen, die sich beim Verein „Mehrhoog hilft“ engagieren, der Feuerwehr, der Bundeswehr und vielen weiteren. Für all diese Hilfe wollen sich die Flüchtlinge bedanken.

„Eigentlich sollte das Fest schon in der Hogenbuschhalle stattfinden“, sagt Möllenbeck. Das hat aber nicht mehr geklappt. Und so haben sie den Umzugsstress abgewartet und nun, in aller Ruhe, das Fest organisiert.

Tanz verbindet.
Tanz verbindet. © Funke Foto Services

Dass es den Flüchtlingen ein großes Bedürfnis ist, Danke zu sagen, merkt man. In bester Sonntagskleidung kommen sie.

Mit einem fröhlichen Lachen und gute Stimmung. In ihren Armen tragen sie allerlei Leckereien. Salate, die anders sind, als der übliche Kartoffelsalat. Speisen, die so frisch aussehen, dass man sich gar nicht satt sehen kann. „Alles in den Büffetraum“, organisiert Möllenbeck, der selbst am Grill steht und die vielen Hähnchenteile aufgelegt hat.

Schweinefleisch ist für Moslems natürlich tabu. Doch die Getränke fließen. Auch Bier ist dabei. Das gehört zu so einem Grillfest einfach dazu. „Zuerst wollten einige Frauen nicht kommen, weil Alkohol ausgeschenkt wird“, berichtet Möllenbeck.

Doch da habe man eingegriffen. „Integration läuft nur von beiden Seiten“, betont er. Und tatsächlich „sie sind auch gekommen“, freut er sich. Zu einem zwanglosen Grillfest, das viel mehr ist: ein Dankeschön und ein Zusammentreffen der Kulturen.