Wesel. . Das Geschenk von Glaubensflüchtlingen - die Geusenbecher - geht auf Wanderschaft. Ein Pokal reist in die Bundeshauptstadt, der andere nach Essen.
Die beiden Geusenbecher, die niederländische Glaubensflüchtlinge Ende des 16. Jahrhunderts zum Dank für ihre Aufnahme in der Rheinstadt dem Weseler Rat schenkten, gehen auf Reisen. Dazu ist zwar noch ein Beschluss des Ausschusses für Kultur und Stadtmarketing am Mittwoch, 1. Juni, nötig, doch dem dürfte nichts im Wege stehen.
Während einer der Becher vom 3. April bis 31. Oktober nächsten Jahres im Ruhr-Museum Essen bei der Ausstellung „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ zu sehen sein soll, geht es für den anderen nach Berlin. Dort wird das Deutsche Historische Museum vom 12. April bis zum 5. November 2017 die Ausstellung „Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ gezeigt. Diese Schau mit Exponaten von nationalen und internationalen Leihgebern zeigt die Reformation in Deutschland, Schweden, Nordamerika, Korea und Tansania. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
Bislang gab es bei der Stadt die Regelung, stets nur einen der Becher auszuleihen, so dass bei einem Verlust immer noch ein Exemplar erhalten ist. In diesem Fall empfiehlt die Verwaltung jedoch den Verleih beider Geusenbecher, zumal Versicherung, besonderer Transport und mehr zugesichert werden.