Wesel. . Am Weseler Andreas-Vesalius-Gymnasium werden die Schüler vom ersten Tag an dazu animiert, möglichst selbstständig zu arbeiten. Es gibt zahlreiche Hilfs- und Förderangebote, die den Lernerfolg verbessen
Wenn jetzige Viertklässler im Sommer auf das Andreas-Vesalius-Gymnasium (AVG) wechseln, soll ihnen der Einstieg in die neue Schulform so leicht wie möglicht gemacht werden. „Sanfter Übergang“, nennt dies AVG-Schulleiterin Dorothée Brauner. Angelehnt an das Montessori-Prinzip erhalten die neuen Fünftklässler dann Unterstützung nach dem Grundsatz: „Hilf mir, es selbst zu tun“. Damit soll das selbstständige Arbeiten gefördert werden, das mehr und mehr auch in den folgenden Jahren am Gymnasium an Wichtigkeit gewinnt. Drei Kollegen sind als „Lerncoaches“ mit dafür zuständig, den Heranwachsenden mehr Eigenständigkeit beizubringen.
Genau dies findet sich auch im Schulprogramm des AVG wieder, wo es heißt: „Die Schulgemeinde des Andreas-Vesalius-Gymnasiums möchte den Schülerinnen und Schülern eine Orientierung für ihre Persönlichkeitsentwicklung geben, sie zu sozialer Verantwortung und Selbstständigkeit erziehen und ihnen Fach- und Methodenkompetenzen vermitteln.“ Um dieses Ziel zu erreichen, legt man hier an der Ritterstraße in der Weseler Innenstadt Wert auf Kooperation, Kommunikation und Offenheit. Denn: „Dazu sind in einer sich ständig verändernden Welt Innovationsbereitschaft und -fähigkeit Voraussetzungen, die wir fördern und kontinuierlich ausbauen.“ Brauner spricht von guten Erfolgen beim Übergang, die auch dadurch erzielt würden, weil die Schule im steten Gespräch mit Schülern und Eltern steht. Ständige Beratung und Begleitung seien möglich, wenn nötig und gewünscht.
Sebastian Hense, der stellvertretende Schulleiter, ergänzt: „Wir tauschen uns auch mit den Grundschullehrern aus.“ Manchmal seien es nur kleine Stellschrauben, die für den schulischen Erfolg verantwortlich sind – etwa das Konzentrationstraining, das am Andreas-Vesalius-Gymnasium sehr nachgefragt sei.
Viele Kooperationen kommen den Schülern zugute – wie die mit der Stadtbücherei, bei der die AVG-Schüler in direkter Nachbarschaft riesige Möglichkeiten der Recherche haben. In der fünften und sechsten Klasse sind zwei Wochenstunden Freiarbeit eingeplant. „Dabei entstehen ganz wunderbare Dinge“, freut sich Dorothée Brauner und nennt als Beispiel, dass die Schüler auch früh lernen, etwas zu präsentieren – etwa mit einer eigenen Power-Point-Präsentation.
Als Halbtagsschule gibt es am AVG in der Regel keinen Nachmittagsunterricht. Trotzdem wird den Mädchen und Jungen auf dem Weg zu ihrem Abitur jede Menge Förderung angeboten, die teilweise natürlich auch im Nachmittagsbereich liegt.
Und es gibt zahlreiche Wahlmöglichkeiten für die Gymnasiasten. Angefangen vom Mint-Schwerpunkt im naturwissenschaftlichen Bereich, über den sprachlichen Schwerpunkt bis hin zum musischen Spektrum, aus dem die Bläserklassen hervorgehen. Eine Technik-AG wird gemeinsam mit der Realschule angeboten. Und wer dann am Ende eines Schuljahres etwas besonderes vorzuweisen hat, darf es bei der großen Schul-Show im benachbarten Bühnenhaus kurz vor den Sommerferien präsentieren. Eine Veranstaltung, auf die die ganze Schule immer schon Wochen hinfiebert. „Sie fördert ebenfalls den Zusammenhalt unserer Schule. Man spricht auch von der AVG-Familie“, ergänzt Brauner. Sie sagt: „Schule sollte nicht nur Lernort, sondern auch Lebensort sein.“
Damit die Kinder sich einerseits wohlfühlen und aber auch erfolgreich lernen, gibt es sogar Elternseminare. Hense: „Wir geben Eltern dabei durch Tipps und Tricks das Rüstzeug mit an die Hand, um die Kinder unterstützen zu können.“
Lesen Sie die Ergebnisse unseres Fragebogens an die Schulleitung in der NRZ-Ausgabe vom 10. Februar.