Wesel. . Das Eislaufcenter in der Feldmark ist aus dem Sommerschlaf aufgewacht. Ab sofort können Schlittschuh-Fans an der Ackerstraße wieder ihre Runden drehen.

Nach acht Wochen Pause hat sie endlich wieder geöffnet. In der Zwischenzeit wurde geschrubbt und alles auf Vordermann gemacht. Die Eislaufhalle an der Ackerstraße hat jetzt zur neuen Saison geladen – und die Kufen-Fans sind gekommen, um bei Discomusik und gedämmtem Licht ein paar Runden über das Eis zu drehen.

Hildegard Schinke ist seit 2011 die Chefin der Eissporthalle, zusammen mit ihrem Lebensgefährten Markus Finke betreibt sie die Halle und die Gaststätte. Saisonstart bedeutet für sie vor allem, die Eissportbegeisterten endlich wieder zu sehen. Denn viele, ob Jugendliche oder Senioren, kommen während der Saison regelmäßig vorbei.

Sie haben dann sogar ihren eigenen dauerhaften Spint, in dem sie die Schlittschuhe lagern können, denn „es haben immer mehr ihre eigenen Schlittschuhe“. Ein persönlicher Spint sei da eine gute Sache: „So sparen sich Schulkinder zum Beispiel den Weg nach Hause und können direkt aus der Klasse aufs Eis“, erläutert Schinke. „Das ist ein Service, den man heute schon bieten muss.“

Denn die Besucherzahlen sind rückläufig. Ein wirklicher Grund zur Beunruhigung ist das für Schinke allerdings noch nicht. „Eislaufen wird nie out sein.“

Lange Schultage sind ein Problem

Insbesondere unter der Woche kommen etwas weniger Besucher, wohl auch wegen der langen Schulzeiten, mutmaßt Schinke. Wenn die Halle um 16 Uhr öffnet, ist für viele Schüler der Unterricht gerade erst zu Ende. Und auch, dass Eislaufen überhaupt nicht mehr auf den Stundenplänen steht, mache sich bemerkbar. Der Schulsport habe früher Kinder in die Halle gebracht, die sonst nicht gekommen wären. Doch nicht nur junge Leute kommen, auch viele Senioren fahren noch bis ins hohe Alter. „Die bewegen sich auf dem Eis besser als auf der Straße“, so Schinke.

Daten und Fakten zur Eishalle

Die Saison des Eislaufcenters läuft bis Juni, im Winter sei in der Halle natürlich am meisten los, ansonsten am Wochenende.

Eine Saisonkarte kostet 140 Euro. Montags bis donnerstags kostet der Eintritt 3,50 Euro, freitags, samstags und sonntags 4 Euro.


Geöffnet ist die Halle montags bis donnerstags, 16 bis 18.30 Uhr, freitags, 16 bis 18 Uhr, samstags, 15 bis 23 Uhr, und sonntags 11 bis 18 Uhr.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.eislaufcenter-wesel.de. Freitagabend ist Partytime, Samstagabend Disco.

Und dennoch ist gerade der Umgang mit den jungen Menschen das, was ihr am meisten Freude bereitet. An der Ausgabe der Schuhe und Spint-Schlösser trifft sie auf alte Bekannte – Veränderungen fallen da schnell auf: „Mensch, du hast ja die Haare ab“, ruft sie und auch sonst wird schnell noch ein bisschen geplaudert, ehe der nächste einen Schlüssel möchte. Dafür ist heute allerdings ein Pfand nötig. Denn auch das hat Schinke, die seit 1992 in der Halle arbeitet, gelernt. Schon so manches Schloss musste geknackt werden. Besonders ärgerlich, wenn sich der Schlüssel schließlich doch noch in der Tasche wiederfindet – und mit Pfand passe jeder besser auf die Schlüssel auf.

Neben den „normalen“ Schlittschuhläufern, die einfach nur ein paar Runden drehen, lebt Schinke auch von der Nutzung der Halle durch den Hockey-Betrieb. Viele Hobbymannschaften kommen zum Spielen und Trainieren in die Feldmark. Und auch die Gaststätte mit dem Geburtstagsraum ist immer noch angesagt. „An manchen Tagen könnten wir drei oder vier solcher Räume haben.“