Schermbeck. . Pit und Simone Schneider arbeiten und leben seit fast vier Jahren an der Bundesstraße 58 in Schermbeck-Damm.

Als Pit Schneider das Angebot erhielt, das Landhaus Wortelkamp zu übernehmen, griff er ohne langes Zögern zu. 17 Jahre hatte der gelernte Koch in Kirchhellen das Kellerrestaurant La Botte geführt, ein erfolgreiches Lokal feiner Küche, „aber klein“, erinnert sich Schneider; gerade 15 Quadratmeter maß sein Küchen-Reich. In Schermbeck gab’s beste Voraussetzungen für einen Neuanfang. Heute ist Pit Schneider froh über seine Entscheidung. Seit rund dreieinhalb Jahren ist er Restaurantchef an der B58 und mit seiner Lage vollauf zufrieden.

Im Januar 2012 haben Peter „Pit“ Schneider und seine Frau Simone das Landhaus Wortelkamp übernommen. Seither leben und arbeiten sie in Damm. Gern, wie Pit Schneider betont. Als Anlieger und Gastronom lobt er die Lage direkt an der belebten Bundesstraße. Und das nicht nur, weil seine Gäste die Autobahn-Anbindung schätzen und auch aus Duisburg, Oberhausen und Bottrop anreisen. Außerdem ersetzt die B58 manchen Werbeauftritt. Der schöne alte Gasthof aus dem 19. Jahrhundert fällt jedem, der vorüberfährt, ins Auge. Schneider sagt es so: „Jeder sieht ihn. Jeder kennt ihn.“

Er ist froh, dass er sich für Schermbeck entschieden hat. Das Wortelkamp lief schon bei der Übernahme gut, seine Vorgänger, Ingrid und Helmut Weltjen, genossen einen guten Ruf. Schneider kennt die beiden über seine Familie. Als sie ihm erzählten, dass sie in den Ruhestand gehen und einen Nachfolger suchen, pachtete er das Restaurant. „Raus aus dem Keller“, scherzt Schneider. „Ich wollte sowieso längst mal wieder das Tageslicht sehen.“

Vanille-Chili-Möhren und Reis

Er hat noch etwas Zeit, bis der Betrieb beginnt. Ehefrau Simone steht hinter dem Tresen. Immer wieder kommen Gäste, bestellen Tische, plaudern eine Weile. Die Mittags-Tafel ist frisch beschriftet, es gibt Kürbissuppe mit Flusskrebsen, Dorade mit mediterranem Gemüse und Knoblauch-Spaghetti und Victoriabarsch mit Vanille-Chili-Möhren und Reis. Schneider setzt auf eine Mischung aus kreativer und bodenständiger Küche. Die meisten Produkte stammen aus der Region. Als Jäger sorgt er selbst für das Wild auf der Karte.

Der Chef führt uns herum. Aus der gemütlichen Hirschstube („Von hier aus hat man den Überblick“) geht es ins Restaurant mit den großen Fenstern und fein eingedeckten Tischen. Schneiders haben umgebaut, bevor sie eröffneten. Hell ist es geworden, zum Landhaus-Ambiente des über 150 Jahre alten Gebäudes gesellen sich helle, moderne Möbel. Überall stehen Blumen. Erstes Phänomen: Drinnen hört man von der Straße kaum etwas. Zweites Phänomen: Geht man ums Haus herum, landet man mitten im Grünen. Keine Spur von Beton, statt dessen Felder hinter Wiesen hinter Weiden.

Zeiten und Fakten

Das Landhaus Wortelkamp liegt an der Weseler Straße 99. Warme Küche gibt es in der Zeit zwischen 12 und 14.30 Uhr sowie von 18 bis 22 Uhr. Dazwischen werden hausgemachte Kuchen und eine kleine Auswahl an Speisen serviert. Montags und dienstags ist Ruhetag.

Im Internet finden Sie die Gaststätte unter folgender Adresse: www.landhaus-wortelkamp.de.

Kontakt: 02858 6046.

Hier wird auf einer Terrasse serviert. Es gibt einen Blumengarten, einen Spielplatz und ein Gartenzimmer für Gesellschaften. Daneben hat Pit Schneider angebaut. Ein Saal für 120 Personen ist entstanden, den er für Feierlichkeiten vermietet. In der Küche ist Koch Matthias Schneider (mit seinem Chef weder verwandt noch verschwägert) mit dem Mittagessen beschäftigt. Er klopft Fleisch, richtet Beilagen an. Eine junge Frau kommt herein und überreicht dem Küchenchef eine BVB-Torte. Matthias Schneider freut sich riesig. Es gibt etwas zu feiern. Er wird heute 34 Jahre alt.

Für Pit und Simone Schneider brachte der neue Einsatzort auch einen Wohnungswechsel mit sich. Damals zogen sie von Gladbeck nach Schermbeck-Damm, heute leben sie im Obergeschoss des Landhauses. Ein Wohnzimmer mit Aussicht, das Schlafzimmer aber liegt zur B58 hinaus. Die beiden finden trotzdem Ruhe. Und wenn es doch mal laut wird, morgens um fünf wenn die Lkws kommen, greifen die Schneiders zu einem Trick. Ohrenstöpsel. Wirken immer.